Hunderten NHS-Zahnarztpraxen droht das Aus
Die BDA hatte sich zuvor geweigert, die am Neujahrstag in Kraft getretenen Pläne zu unterzeichnen, nach denen Praxen mit hohen finanziellen Strafen rechnen müssen, wenn sie vom 1. Januar bis zum 1. April 2021 nicht 45 Prozent ihrer vor der Pandemie geltenden NHS-Behandlungsziele erreichen. In einem offenen Brief fordert die BDA Gesundheitsminister Matt Hancock auf, diese Maßnahmen mit sofortiger Wirkung fallen zu lassen.
Praxen drohen hohe finanzielle Strafen
Zwei Fünftel (41 Prozent) der Zahnarztpraxen, die derzeit weniger als 36 Prozent ihrer Zielvorgaben erreichen, stehen demnach kurz davor, einen Großteils ihrer NHS-Finanzierung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 1. April 2021 auflösen zu müssen.
Harter Lockdown im Vereinigten Königreich
Harter Lockdown im Vereinigten Königreich
Der BDA ist der Ansicht, dass die jüngsten staatlichen Restriktionen die Bereitschaft der Patienten hemmen, eine Behandlung in Anspruch zu nehmen. Auf der anderen Seite zwingen die NHS-Vorgaben die Zahnärzte laut BDA dazu, Routineuntersuchungen für "wohlmeinende Besorgte" Vorrang einzuräumen gegenüber dem gegenwärtigen Rückstau notwendiger Behandlungen.
Über 19 Millionen Termine wurden verschoben
Die NHS-Praxen behandeln derzeit aufgrund der strikten sozialen Distanzierung und der Dekontaminationsauflagen nur einen Bruchteil ihrer Patienten im Vergleich zu vor der Pandemie. Seit dem Lockdown wurden über 19 Millionen Termine verschoben.
Die walisische Regierung hat der BDA zufolge keine zweckgebundenen Mittel für Belüftungsgeräte bereitgestellt, um den Praxen beim Wiederaufbau ihrer Kapazitäten zu helfen. Die schottischen und nordirischen Behörden haben Ziele festgelegt, die weniger als die Hälfte des für England geplanten Niveaus betragen.
Die Patientenversorgung steht auf dem Spiel
"Jetzt, wo die Nation wieder in den Lockdown geht, sind die von der Regierung auferlegten Zielvorgaben für die NHS-Zahnmedizin nicht mehr zu rechtfertigen", betont Dave Cottam, Vorsitzender des BDA's General Dental Practice Committe. "Die Zahnarztpraxen bleiben geöffnet und sind sicher, aber die Patienten werden jetzt verständlicherweise große Bedenken haben, sie aufzusuchen. Diese Politik war bereits darauf ausgerichtet, NHS-Praxen an den Rand zu drängen. Ohne dringende Änderungen droht den zahnärztlichen Praxen im ganzen Land eine Dezimierung, die die Patientenversorgung für die nächsten Jahre gefährdet."
Die Abgeordneten wollen am 14. Januar in einer Hinterbänklerdebatte über die Verhängung dieser Maßnahmen beraten.