IADR-Preise gehen auch an zwei deutsche Forscher
Die IADR hat im Rahmen der Eröffnungszeremonie ihrer 103. Generalversammlung und des Pan‑European Regional Congress Ende Juni in Barcelona zwei deutsche Forscher ausgezeichnet: Prof. Dr. Gottfried Schmalz, ehemaliger Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Universitätsklinikum Regensburg, erhielt die IADR‑Goldmedaille 2025, und Prof. Dr. Dr. Stefan Listl wurde mit dem IADR Distinguished Scientist Award 2025 in „Behavioral, Epidemiologic and Health Services Research“ geehrt.
IADR‑Goldmedaille für Gottfried Schmalz
Schmalz erhält mit der Goldmedaille die höchste Auszeichnung der IADR. Die Vergabe setzt voraus, dass der Preisträger zuvor bereits mit einem Distinguished Scientist Award ausgezeichnet wurde und seine Forschung in herausragender Weise fortsetzt.
Schmalz’ Pionierarbeiten zur Regeneration von Zahnhalteapparat und Pulpa sowie seine Entwicklung bioaktiver Materialien hätten die moderne Zahnerhaltung und Gewebeerneuerung entscheidend vorangebracht, heißt es in der Begründung. In seiner Dankesrede betonte er die Bedeutung des interdisziplinären Teamgeists, der seine Forschungsgruppe über drei Generationen geprägt habe. Schmalz bekleidete über viele Jahre mehrere führende Positionen innerhalb der IADR. So war er von 2014 bis 2016 Präsident der IADR Pan European Region und von 2019 bis 2022 Mitglied des IADR Regional Board für die Pan European Region.
Distinguished Scientist Award für Stefan Listl
Listl wurde mit dem IADR Distinguished Scientist Award 2025 in „Behavioral, Epidemiologic and Health Services Research“ ausgezeichnet – er zählt zu den 17 höchsten Forschungspreisen der IADR, dotiert mit einer Plakette und einem Geldbetrag zur Förderung verhaltenswissenschaftlicher und gesundheitsökonomischer Studien in der Zahnmedizin.
Listl ist Professor für Qualität und Sicherheit der Mundgesundheitsversorgung an der Radboud-Universität Nijmegen (Niederlande) sowie Professor für Translationale Gesundheitsökonomie und Direktor der Abteilung Mundgesundheit am Heidelberg Institute of Global Health. Er verfügt sowohl über eine zahnmedizinische als auch eine wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung: Nach dem Studium der Zahnmedizin an der Universität Regensburg erwarb er einen Master in Volkswirtschaftslehre und Gesundheitsökonomie und promovierte in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Mannheim.
Als einer der weltweit führenden Experten für Mundgesundheitssysteme und den ökonomischen sowie sozialen Wert oraler Versorgung hat Listl über 130 Publikationen (Fachartikel, Monographien, Buchkapitel) vorgelegt und mehrfach auf hochrangigen Veranstaltungen, wie UN‑Foren, und auch im EU‑Parlament gesprochen.
Die IADR ist mit über 10 000 Mitgliedern weltweit die größte interdisziplinäre Forschungsgemeinschaft im Bereich der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde mit dem Ziel, die zahnmedizinische, orale und kraniofaziale Forschung zum Wohl der Patienten weltweit voranzutreiben.