Impfflicht für bestimmte Berufe gefordert
Sollte die Politik auf Basis dieser Stellungnahme eine solche Impfpflicht einführen, werde man sich an der Umsetzung beteiligen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Das Bündnis appelliert an die Politik, das Gesundheitswesen vor Überlastungen zu schützen.
Die mit der Änderung des Infektionsschutzgesetzes vorgesehenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie seien richtig und notwendig, reichten aber nicht aus, um der drohenden Überlastung entgegenzuwirken, heißt es in der Erklärung.
für 2G im öffentlichen Leben
Das Bündnis, unterzeichnet von der Deutschen Krankenhausgesellschaft, der Bundesärztekammer, dem Deutschen Pflegerat, der Bundespflegekammer und dem Verband medizinischer Fachberufe, hält weitergehende Sofortmaßnahmen für dringend erforderlich. So sprechen sich die Experten für 2G als zwingende Voraussetzung für den Zugang zu Angeboten des öffentlichen Lebens aus. In besonderen Fällen müsse 2G-Plus gelten. Ausdrücklich werden die Pläne unterstützt, 3G am Arbeitsplatz durchzusetzen.
35 wissenschaftler unterzeichnen Aufruf
Am Wochenende hatten 35 führende Mediziner und Wissenschaftler anderer Disziplinen in einem dringlichen Appell an die Regierungen von Bund und Ländern ein Umsteuern in der Pandemiebekämpfung gefordert. Statt mit „passivem Abwarten“ die Verantwortung für ein Brechen der vierten Welle zunehmend „ins Private“ und „in den Ermessensspielraum jedes einzelnen Menschen zu verlagern“, müsse die Politik endlich „ihrer Verantwortung umfassend gerecht werden“, heißt in dem dreiseitigen Aufruf, den der „Kölner Stadt-Anzeiger“ und das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ in ihren Samstag-Ausgaben veröffentlichten.
Jeder Tag des Abwartens kostet Menschenleben
Jeder Tag des Abwartens koste Menschenleben, so die Warnung der Experten. Der Kölner Internist Michael Hallek und die Braunschweiger Virologin Melanie Brinkmann verantworten federführend den gemeinsamen Text der Forscher aus allen Teilen Deutschlands. Für eine effektive und sachlich fundierte Pandemiebekämpfung regen die Experten einen nationalen Krisenstab an, in dem Fachleute aus Virologie, Medizin und dem Bereich Öffentliche Gesundheit, aber auch Praktiker mit Leitungs- und Management-Erfahrung - etwa in Kliniken oder in erfolgreichen Unternehmen - sitzen sollten.
Diese Runde solle die notwendigen parlamentarischen Entscheidungen mit wissenschaftlicher Expertise untermauern. Wichtig seien auch eine „kohärente Kommunikation“ mit „einheitlichen, verbindlichen Regeln“, ohne die das Vertrauen untergraben und die Pandemie erheblich verlängert werde. Erst letzte Woche hatten 21 Wissenschaftler in einem aktuellen Strategiepapier angesichts steigender Corona-Zahlen mehr Booster-Impfungen und eine höhere Impfquote gefordert.