Impfquote steigt nur noch langsam
Ende Juli hatten 61 Prozent der Bevölkerung ihre erste Impfung erhalten und 50 Prozent waren vollständig geimpft. Einen Monat später ist nur eine geringe Steigerung der Impfquote auf erkennbar: 61 Prozent der Deutschen sind vollständig geimpft.
Die vom Robert Koch-Institut (RKI) Institut errechnete Zielimpfquote konnte bis Ende des Sommers nicht erreicht werden. Der Modellierung des RKI zufolge hätten 85 Prozent der zwölf bis 59-Jährigen und 90 Prozent der Personen ab 60 Jahren vollständig geimpft sein müssen. Mit rechtzeitigem Erreichen dieser Impfquote wäre laut RKI eine ausgeprägte vierte Welle im kommenden Herbst und Winter unwahrscheinlich gewesen.
Bremen ist an der Spitze, Sachsen Schlusslicht
Im Vergleich der einzelnen Bundesländer zeigen sich deutliche Unterschiede. Hier variieren die Impfquoten bei den mindestens einmal Geimpften um fast 20 Prozentpunkte und bei den vollständig Geimpften um etwa 19 Prozentpunkte. „Die Spanne reicht von 55 Prozent in Sachsen bis 75 Prozent in Bremen für mindestens eine Impfung und von 52 Prozent in Sachsen bis zu 71 Prozent in Bremen für vollständig Geimpfte”, meldet das RKI.
Ähnlich sieht es auch beim Alter aus: Während bei den über 60-Jährigen etwa 15 Prozent noch gar nicht und bereits 83 Prozent vollständig geimpft sind, liegen diese Anteile bei unter 60-Jährigen bei jeweils etwa 33 Prozent und 65 Prozent. Von den Kindern und Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren sind etwa 68 Prozent nicht geimpft und fast 21 Prozent bereits vollständig geimpft.
Inzidenz steigt früher an als 2020
Zahl der COVID-19-Hospitalisierungen steigt
Laut RKI liegt die Hospitalisierungsquote aktuell bei 1,74. Die meisten hospitalisierten Fälle wurden in der Altersgruppe der 35- bis 59-Jährigen übermittelt, gefolgt von der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen und der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen. Dem DIVI-Intensivbettenregister zufolge liegt die Zahl an COVID-19-Intensivpatienten aktuell bei 1.169, davon werden 51 Prozent invasiv beatmet.
Kommen Kontaktbeschränkungen für alle?
Der Virologe Christian Drosten rechnet wegen der niedrigen Impfquoten fest damit, dass im Herbst wieder Kontaktbeschränkungen für alle nötig werden. „Wir müssen unbedingt gesamtgesellschaftlich an der Impfquote arbeiten”, sagte Drosten in einem Interview mit Deutschlandfunk. Die derzeitige Impfquote von 61 Prozent vollständig Geimpften sei nicht ausreichend. Studienergebnisse aus Großbritannien zeigen, dass die Hospitalisierungsrate bei der Delta-Variante deutlich höher sei als erwartet. In Deutschland wie auch im europäischen Ausland, werden die allermeisten Infektionen durch die Delta-Variante verursacht.