Spende an Entwicklungsländer

Impfstoff-Initiative Covax bekommt AstraZeneca

pr
Gesellschaft
Alle noch ausstehenden Lieferungen des Impfstoffs von AstraZeneca sollen an die internationale Impfstoff-Initiative Covax gehen. Das hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn jetzt angekündigt.

Covax versorgt Entwicklungsländer mit Corona-Impfstoffen. Wie Spahn jetzt im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland RND erklärte, werden in einem ersten Schritt 1,3 Millionen Dosen des Impfstoffs ohne Umweg über Deutschland an Covax geliefert. Deutschland engagiere sich bereits finanziell stark bei Covax, sagte der Minister weiter, es liege im ureigenen nationalen Interesse, die Welt zu impfen.

Zuletzt waren viele Impfzentren und Arztpraxen auf dem Impfstoff von AstraZeneca sitzengeblieben, da Bürger das Vertrauen in das Vakzin verloren hatten und da auch die Impfbereitschaft in der Bevölkerung inzwischen generell abnimmt.

Bis Ende 2021 sollen 30 Millionen Impfdosen gespendet werden

Laut Spahn verzichtet Deutschland dem Bericht zufolge auch zugunsten anderer Staaten auf die ihm laut EU-Vertrag zustehenden Impfdosen des Herstellers Johnson & Johnson. Je nach Bedarf in Deutschland könne die vertraglich vereinbarte Menge entweder später geliefert oder dann ebenfalls an Drittstaaten abgegeben werden, heißt es. Die Rede ist von 1,7 Millionen Dosen.

Das Bundeskabinett hatte Anfang Juli beschlossen, bis Ende des Jahres mindestens 30 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer und andere Staaten abzugeben. Davon sollen 80 Prozent Covax zur Verfügung gestellt werden und 20 Prozent direkt an andere Länder gehen.

Inzwischen wurde laut Medienberichten bekannt, dass die Nachfrage nach Impfstoffen generell sinkt. Auch weil die Haltbarkeit begrenzt ist, müssen Vakzine zum Teil vernichtet werden. So mussten Medienberichten zufolge in Bayern rund 53.000 ungenutzte Impfdosen aus Impfzentren entsorgt werden, in Baden-Württemberg waren es 4.000 Dosen, in Rheinland-Pfalz 5.493 Impfdosen.

Auch Hausärzte sehen ein Problem mit überschüssigen Dosen. In Nordrhein-Westfalen meldet der Hausärzteverband, dass durch die Empfehlung einer Kreuzimpfung mit kombinierten Impfstoffen der Impfstoff von AstraZeneca kaum noch angenommen werde. Landesweit drohten rund 100.000 Dosen zu verfallen und es gebe keine Möglichkeit für Hausärzte, Impfstoffe an den Bund zurückzuführen.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.