Infobedarf bei Barotraumata
Das Centre for Hyperbaric Medicine and Diving Expertise befragte 1.317 Berufstaucher der französischen Armee: Über fünf Prozent beklagten ein Zahn-Baro-Trauma, das sich vorwiegend durch Frakturen oder Verluste von Zahnfüllungen zeigte. Bei über 34 Prozent aller Tauchgänge führten diese Schmerzattacken zu einem vorzeitigen Abbruch des Tauchgangs.
Nahezu 90 Prozent dieser Taucher hatten ihren Zahnarzt regelmäßig einmal jährlich konsultiert und waren darüber informiert, wie wichtig ein die Zahngesundheit für Taucher respektive bei veränderten Druckverhältnissen ist. Etwa 80 Prozent hatte ihren Zahnarzt darüber unterrichtet, dass sie als Taucher häufig unter anderen Druckverhältnissen arbeiten.
Nur knapp fünf Prozent der Zahnärzte klärten die Taucher auf.
Umgekehrt hatten nur knapp fünf Prozent aller Zahnärzte ihre Patienten darauf hingewiesen, dass während einer bestimmten Behandlungsphase das Tauchen kontraindiziert ist, und nur rund zwölf Prozent pochten bei ihren Patienten auf eine adäquate Behandlung.
Da bei einem von 19 Tauchvorgängen der untersuchten Militäreinheit ein Barotrauma auftrat, schlussfolgern die Autoren, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Traumata und veränderten Druckverhältnissen vorliegt. Ihre Untersuchung beweist auch, dass hier noch großer Aufklärungsbedarf besteht.
Aerosp Med Hum Perform. 2015 jul;86 (7):652-5.doi: 10.3357/AMP.4197.2015