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Tabakatlas

Jeder siebte Todesfall geht auf das Konto des Rauchens

ao
Allgemeinmedizin
Etwa 131.000 Menschen in Deutschland sind im Jahr 2023 an den gesundheitlichen Folgen des Rauchens gestorben. Laut aktuellem Tabakatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) entspricht das jedem siebten Todesfall (13,7 Prozent).

Die Entwicklung der Anzahl der tabakbedingten Todesfälle spiegele die Entwicklung des Rauchens bei Männern und Frauen in den vergangenen Jahrzehnten. „Deshalb steigen die Zahlen bei Frauen noch kontinuierlich an, während sie bei Männern sinken“, heißt es im aktuellen Tabakatlas für 2025.

Fast jede fünfte Krebsdiagnose infolge von Tabakkonsum

Den größten Anteil der aufs Rauchen zurückgehenden Ursachen machen laut Tabakatlas mit 42 Prozent der Todesfälle Krebserkrankungen aus, kardiovaskuläre Erkrankungen etwa ein Drittel und Atemwegserkrankungen ein Viertel. Fast jede fünfte Krebsdiagnose hierzulande ist durch Rauchen bedingt, informierten das DKFZ, die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) in einer gemeinsamen Mitteilung. Rauchen sei demnach „der wichtigste vermeidbare Krebsrisikofaktor“.

Rauchen verursache neben Lungenkrebs mindestens weitere 16 Krebsarten wie Tumore im Mund, Rachen und Kehlkopf, Darm-, Magen- sowie Speiseröhrenkrebs. Rauchende hätten darüber hinaus ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein doppelt so hohes Risiko für Schlaganfälle als Nichtraucher.

Fachleute fordern höhere Tabaksteuer

Um Jugendliche vom Rauchen abzuhalten und Raucher und Raucherinnen zum Aufhören zu motivieren, sollte die Tabaksteuer aus Sicht von Fachleuten regelmäßig deutlich erhöht werden. „Die wirksamste Maßnahme, um Jugendliche vom Rauchen abzuhalten und Raucher zum Rauchstopp zu motivieren, sind regelmäßige und deutliche Erhöhungen der Tabaksteuer“, sagte DKFZ-Vorstand Professor Dr. Michael Baumann zum Start der Nationalen Krebspräventionswoche. So bewirke in Industrieländern eine Steuererhöhung von zehn Prozent einen Rückgang des Tabakkonsums um vier Prozent.

Mehr als jeder vierte Erwachsene raucht

Auch wenn die Gesundheitsgefahren vielen bekannt sind, raucht in Deutschland laut der Mitteilung mehr als jeder vierte Erwachsene. Bei Kindern und Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren sind es demnach sieben Prozent.

Besonders bei ihnen seien E-Zigaretten beliebt, heißt es in der Mitteilung. Doch auch in ihrem Dampf seien Stoffe, die als krebserregend gelten. Einige Produkte enthielten zudem einen hohen Anteil des Suchtstoffs Nikotin.

„Durch die E-Zigarette entsteht gerade eine neue Generation Nikotin-Abhängiger – mit gesundheitlichen Folgen, die wir heute nicht absehen können", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krebshilfe, Franz Kohlhuber. Trotz geltenden Werbeverbots würden sie in den sozialen Medien und in Musikvideos angepriesen und als harmlose Lifestyle-Produkte dargestellt, kritisierte er. „Wir fordern deshalb die konsequente Umsetzung von Werbeverboten insbesondere in den sozialen Medien.“

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