Hochrechnung der KKH

Jeder vierte Starkraucher hat COPD

ao
Allgemeinmedizin
In Deutschland hat die Zahl der Tabaksüchtigen von 2013 bis 2023 um fast die Hälfte zugenommen, meldet die Kaufmännische Krankenkasse (KKH). Dabei leidet jeder vierte Starkraucher an der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD).

Wie die KKH am Montag mitteilte, ist die Zahl der Tabaksüchtigen von 2013 bis 2023 um 47,5 Prozent gestiegen. Das geht aus Daten der Kasse hervor. Laut einer KKH-Hochrechnung wurden 2023 bundesweit rund sechs Millionen Menschen wegen Tabakabhängigkeit, Entzugserscheinungen, eines akuten Tabakrauschs oder weiterer psychischer Probleme aufgrund von Tabak ärztlich behandelt.

Fast ein Viertel dieser exzessiven Raucher (22,8 Prozent) war zu diesem Zeitpunkt nach Angaben der KKH auch an einer COPD erkrankt. Zehn Jahre zuvor lag die Quote noch bei 19,5 Prozent.

In Thüringen hat sich die Zahl der exzessiven Raucher verdoppelt

Die Auswertung zeigt auch große regionale Unterschiede. So hat das exzessive Rauchen in Thüringen besonders stark zugenommen – nach Angaben der KKH erhöhte sich die Zahl der Tabaksüchtigen dort im Zehnjahresvergleich um das Doppelte (99,6 Prozent).

Das geringste Plus verzeichnete die KKH hingegen mit rund 26 Prozent in Hamburg. Der größte Anteil an COPD-erkrankten Starkrauchern lebt demnach wiederum im Saarland (26 Prozent im aktuellsten Auswertungsjahr 2023). In Mecklenburg-Vorpommern sind mit 16 Prozent hingegen die wenigsten Starkraucher an COPD erkrankt.

„Unsere Zahlen zeigen nur die Spitze des Eisbergs, denn wir können nur diejenigen Fälle auswerten, in denen eine Tabakabhängigkeit ärztlich diagnostiziert wurde“, betont Michael Falkenstein, KKH-Experte für Suchtfragen. Der Anteil der COPD-erkrankten Tabakkonsumenten im Allgemeinen dürfte laut KKH weitaus höher sein.

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