Stada-Gesundheitsreport

Jeder zweite Deutsche hatte schon Burn-out Symptome

sg/pm
Gesellschaft
Die Hälfte der Deutschen hatte schon ein Burn-out oder kennt das Gefühl, kurz davor zu stehen. Aus Angst vor einer Stigmatisierung scheuen aber immer noch viele Erkrankte den Besuch beim Psychologen.

Burn-out ein ist somit weitverbreitetes Krankheitsbild in Europa - besonders im Osten. 72 Prozent der Russen, 66 Prozent der Serben und 62 Prozent der Polen hatten schon derartige Probleme. Belgier, Briten, Spanier und Italiener sind ähnlich häufig betroffen wie Deutsche. Am seltensten betroffen sind Franzosen mit 44 Prozent. Zu dem Ergebnis kommt der internationale Stada-Gesundheitsreport 2019, für den das Pharma-Unternehmen 18.000 Personen in neun Ländern befragte.

Die Deutschen gehen am häufigsten zum Psychiater

Insgesamt 19 Prozent, also jeder Fünfte, war selbst schon beim Psychiater oder Psychologen. Damit ist Deutschland Spitzenreiter in Europa. Nur Belgien (16 Prozent) und Spanien (15 Prozent) weisen hier ähnlich hohe Werte auf. In Serbien, Polen und Russland hingegen waren nur jeweils vier bis sieben Prozent schon beim Psychiater - obwohl es hier die meisten Burn-out-Fälle gibt.

Beim genaueren Blick auf Deutschland zeigt sich, dass Geschiedene (25 Prozent) und Singles (23 Prozent) viel häufiger als Verheiratete (15 Prozent) zum Psychologen gehen. Gleichzeitig sagen die Deutschen aber auch am häufigsten, dass man für einen Besuch beim "Psycho-Doc" abgestempelt werden würde. In der Bundesrepublik denken 15 Prozent so, in Italien und Spanien zum Beispiel nur sechs beziehungsweise acht Prozent.

35- bis 49-Jährige sind besonders gefährdet

In Deutschland sind laut Report jüngere Menschen öfter von Burn-out geplagt als Ältere, das gilt insbesondere für 35- bis 49-Jährige. Also die Altersgruppe, die am häufigsten Kinder und Beruf unter einen Hut bringen muss. 15 Prozent von ihnen gibt an, schon einen Burn-out gehabt zu haben. Weitere 14 Prozent sagen, sie fühlen sich oft, als stünden sie kurz davor und 26 Prozent hatten schon das Gefühl von Burn-out-Symptomen.

Viele der Befragten halten die steigenden psychischen Krankheitsfälle auch für ein Problem der modernen Arbeitswelt. Hält der Report fest. Besonders die Deutschen sehen Arbeitgeber in der Pflicht zur Gesundheitsprävention: 40 Prozent fordern Workshops zur Burn-out-Prävention (Europadurchschnitt 32 Prozent) und 55 Prozent möchten Überstunden fair ausgeglichen haben, um Stress zu verhindern (Europadurchschnitt 41 Prozent).

Die Befragung für den STADA Gesundheitsreport 2019 wurde vom Marktforschungsinstitut Kantar Health im Auftrag der STADA Arzneimittel AG durchgeführt. Unter den 18.000 Befragten waren jeweils rund 2.000 Menschen aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Polen, Russland, Serbien, Spanien und dem Vereinigten Königreich. 

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.