Jobsuche: Vorsicht Facebook!
Arbeitgeber suchen in sozialen Netzwerken nach Informationen zu Stellenbewerbern und lassen sich bei der Vorauswahl von Facebook-Profilbildern leiten. Das haben Forscher der belgischen Universität Gent in einer Studie nachgewiesen. Der durch Profilbilder vermittelte Eindruck von Aussehen und Charakter der Bewerber fließe maßgeblich in die Entscheidung ein, wer zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird.
Die Wissenschaftler verschickten 2.000 fiktive Bewerbungen auf rund 1000 reale Stellenanzeigen aus verschiedenen Branchen. Auf jede Anzeige wurden jeweils zwei inhaltlich gleichwertige Bewerbungen männlicher Hochschulabsolventen verschickt. Die Suche nach den Bewerbernamen auf Google oder Facebook führte jeweils ausschließlich zu einem von vier Fake-Profilen. Dabei waren nur die Profilbilder öffentlich sichtbar.
Hauptsache, das Foto zeigt Charakter!
Die Profilbilder unterschieden sich im Hinblick auf körperliche Attraktivität und die durch das Foto vermittelten Charaktereigenschaften Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, emotionale Stabilität, Extraversion und Offenheit.
In der Auswertung zeigte sich, dass der Kandidat mit dem "attraktivsten" Facebook-Profilbild über 20 Prozent mehr positive Rückmeldungen erhalten hatte als der am wenigsten attraktive Mitbewerber. Eine direkte Einladung zum Vorstellungsgespräch bekamen die attraktiven um fast 40 Prozent häufiger. Die jeweiligen Fotos waren der Bewerbung nicht beigefügt, sondern nur über Facebook zu finden. Facebook wurde bei Stellenausschreibungen mit höheren Qualifikationsanforderungen am ehesten herangezogen.
Die Studiehttp://ftp.iza.org/dp9584.pdf _blank external-link-new-windowwurde vom Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlicht.