Jockel-Schneider ist Juniorprofessorin für Parodontale Medizin
Zuvor war sie Oberärztin im Team von Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf. Der Leiter der Abteilung für Parodontologie am Uniklinikum Würzburg ging Ende September vergangenen Jahres in den Ruhestand.
Die gebürtige Duisburgerin studfierte Zahnmedizin an der Universität Münster. Nach ihrem Staatsexamen im Jahr 2005 arbeitete sie rund eineinhalb Jahre lang als Vorbereitungsassistentin in einer niedergelassenen Frankfurter Zahnarztpraxis. „In der Praxis sieht man erst, wie viele Menschen chronische Entzündungen im Mund aufweisen, welche Auswirkungen dies auch auf ihre allgemeine Gesundheit haben kann und wie stark sich hierdurch oftmals ein lebensbeeinträchtigender Leidensdruck entwickelt“, berichtet Jockel-Schneider.
Parodontitis im Kontext systemischer Erkrankungen
Ihre heutigen Forschungsschwerpunkte spiegeln das aktuelle Verständnis von Parodontitis als Folge einer pathologisch erhöhten systemisch-internistischen Entzündungslast wider. „Es geht also nicht darum, die Zähne ‚noch sauberer‘ zu machen, sondern entzündungsförderliche systemische Ursachen zu finden und zielgenau zu behandeln“, umreißt die Wissenschaftlerin ihr Forschungsgebiet.
Sie arbeitet insbesondere an Ansätzen zur ursachengerichteten Therapie parodontaler Entzündungen durch die gezielte Umstellung der Ernährung und den Einsatz von Prä- und Probiotika. International ist sie zudem für ihre Forschungen zu den Zusammenhängen zwischen parodontaler und vaskulärer Gesundheit bekannt.