Kaltplasma soll Knochenzellen locken

Consuela Codrin
Zahnmedizin
Damit PEEK-Implantate besser einheilen, werden sie mit Kaltplasma beschichtet. Das Verfahren soll auch helfen, Kronen auf Implantatpfosten aus PEEK besser zu fixieren.

Am Stand des französischen Implantatanbieters (Sisomm) wird das Prinzip demonstriert: Auf der linken Hälfte des PEEK-Hufeisens befindet sich eine blutähnliche Flüssigkeit. Es entstehen Schlieren und unbenetzte Inseln. Auf der rechten Hälfte aktiviert dagegen Kaltplasma die Oberfläche, die Benetzung ist vollständig. Ähnlich verhält sich laut Anbieter Blut um eingesetzte PEEK-Implantate. Das Prinzip erinnert an hydrierte Titanoberflächen des Schweizer Herstellers Straumann.

Auf Nachfrage sind Details zur Kaltplasma-Aktiviertung zu erfahren: Freigesetzte Wassermoleküle leiten demnach die flächige Knochenbildung ein. Da PEEK sich mit dem Knochen bewegt, bleibt diese innige Bindung erhalten. Bei Titan bewegen sich Knochen und Titan dagegen getrennt.

Schwachpunkt: Klebestelle zur Krone

Ein Schwachpunkt von PEEK-Implantaten sei zudem die Klebestelle zur Krone. Kaltplasma soll auch hier helfen. Dafür wird zunächst die Innenseite der klebefähigen Krone behandelt. Im Anschluss wird gebondet. Das Bonding kann sich nun homogen ausbreiten und stärker mit dem Implantat verbinden. Klinische Studien, die das Prinzip in Bezug auf Osseointegration oder Prothetik bestätigen, fehlen offenbar noch.  

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