Kammerpräsident Breyer: Wirtschaftliche Risiken für die Praxen nehmen zu
In einer Rede auf dem Sächsischen Fortbildungstag in Chemnitz hat Dr. Thomas Breyer, Präsident der Landeszahnärztekammer Sachsen, auf die Konsequenzen aufmerksam gemacht, die die wirtschaftliche Entwicklung auf die Zahnarztpraxen haben werde: „Wir leben in einer Zeit, die geprägt ist von einer Inflation in bisher nicht gekanntem Ausmaß und einem wirtschaftlichen Abschwung, der - darüber müssen wir uns im Klaren sein - früher oder später auch in unseren Praxen ankommen wird.“
Der Bundesgesundheitsminister ignoriert die Probleme
In dieser Zeit „ständiger Katastrophenmeldungen“ wünsche man sich Stabilität und Zuversicht - die Bundesregierung biete jedoch keine Lösungen. „Ganz offen“ verweigere der Bundesgesundheitsminister eine Anpassung der GOZ. Die Bundeszahnärztekammer prüfe inzwischen einen Gang zum Bundesverfassungsgericht - das wäre ein langer Weg, „aber wir müssen es tun, denn wir dürfen nicht schlechter gestellt werden als die Tierärzte und die Rechtsanwälte“, sagte Breyer.
Die Inflation bedroht die Praxen
Die Anpassung der GOZ sei inzwischen auch im Hinblick auf die inflationären Entwicklungen wichtig: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben faire Löhne verdient, aber im Gegensatz zu Industrie und Handel können wir Preissteigerungen nicht einfach an unsere Patienten weitergeben.“
Die Praxen steckten in einer Zwickmühle: "Wenn die Löhne auch nur im Gleichschritt zur Inflation steigen sollen und gleichzeitig diese Kosten nicht an die Kostenträger und Patienten weitergegeben werden können, entstehen hier existenzbedrohende Risiken für die Praxen", sagte Breyer am Rande des Fortbildungstages im Gespräch mit der zm. Hinzu kämen die Belastungen aus den gestiegenen Kosten für Energie und dentale Produkte. „Hier muss die Bundesregierung endlich ein Konzept erkennen lassen, wie man den Problemen beikommen will", forderte Breyer.