KBV plant Stiftung für die ambulante Weiterbildung

mg
Die KBV-Vertreterversammlung im Vorfeld des Deutschen Ärztetags war harmonisch wie selten. Allzu kritischen Rückfragen blieben aus, stattdessen gab es Warnungen an die Politik.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) arbeitet an einem Modell, wie künftig Weiterbildungsabschnitte auch für angehende Fachärzte in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung absolviert werden können. Das berichtete KBV-Vorstandsmitglied Regina Feldmannbereits zum offiziellen Start derImagekampagne "Lass Dich nieder"am 20. Mai. 

Grundlage der Idee ist eine Stiftung, in die die gesetzliche und private Krankenversicherung als Beteiligte einzahlen sollen. Mitglieder der Stiftung sollen auch die Bundesärztekammer und die Deutsche Krankenhausgesellschaft sein können. Die Stiftung soll die Aufgabe haben, die Gehälter der Ärzte in der ambulanten Weiterbildung zu finanzieren und deren Organisation in den KVen sicherzustellen, etwa durch Bildung von Weiterbildungsverbünden mit den Unikliniken.

Feldmann schätzt Gesamtförderbedarf auf 500 Millionen Euro

Laut Feldmann sollen zunächst mit der Bundesärztekammer jene Fähigkeiten in den fachärztlichen Weiterbildungen identifiziert werden, die in Kliniken nicht vermittelt werden können und die deshalb notwendig ambulant erworben werden müssen.

Ausgehend von den derzeit 100 Millionen Euro, die gegenwärtig im Förderprogramm für die allgemeinmedizinische Weiterbildung zur Verfügung stehen und die auf 150 Millionen aufgestockt werden sollen, schätzt Feldmann den Gesamtförderbetrag auf 500 Millionen Euro, berichtet die "Ärzte Zeitung". Notwendig sei ferner ein Gesetz des Bundes, das die Stiftung auf eine rechtliche Grundlage stelle.

Bachelorstudiengänge werden mit Sorge betrachtet

Erneut bekräftigt hat die Vertreterversammlung am Montag  ihre ablehnende Haltung zur Substitution ärztlicher Leistungen, berichtet die "Ärzte Zeitung" weiter. Mit Sorge sehen die Vertragsärzte, dass gegenwärtig Bachelor-Studiengänge geschaffen werden, deren Absolventen eigenständig ärztliche Leistungen übernehmen sollen.

Das schaffe eine Zwei-Klassen-Medizin, neue Schnittstellenprobleme und ungeklärte Verantwortung, heißt es. Eindringlich wurde in einer Resolution an den Ärztetag appelliert, jegliche Substitution ärztlicher Leistungen abzulehnen.

Als nicht zielführend bewertet der KBV-Vorsitzende Dr. Andreas Gassen auch das mehrfach von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe bekräftigte Ziel, maximale Wartezeiten auf Facharzt-Termine festzulegen und den KVen die Errichtung von Termin-Servicestellen vorzuschreiben, so das Blatt weiter. Gassen: "Wenn der Gesetzgeber Vorschriften macht, werden wir uns nicht verbiegen."

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