Kebschull erhält Socransky-Preis
Kebschull - Poliklinik für Parodontologie, Zahnerhaltung und Präventive Zahnheilkunde, Universitätsklinikum Bonn - ist neben Anton Sculean bislang der einzige deutsche Wissenschaftler, der mit dem seit 1996 ausgelobten Preis ausgezeichnet wurde.
Die Arbeiten des Preisträgers
Kebschulls ausgezeichnete Arbeiten beschäftigen sich mit den Ursachen und Folgen parodontaler Erkrankungen. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt hier in der Erforschung der molekularen Hintergründe verschiedener Parodontitisformen: „Warum verlieren einige Patienten rapide Attachment, obwohl sie hervorragend pflegen, während andere Patienten trotz des Vorliegens von vielen ätiologischen Faktoren nur geringe Verluste parodontalen Gewebes erleiden?“, fragt Dr. Kebschull.
In seinen Arbeiten konnte Kebschull zeigen, welche spezifischen molekularen Signalwege die aggressive Parodontitis von der chronischen Parodontitis unterscheiden - unter anderem wurde eine spezifische Aktivierung von natürlichen Killerzellen nachgewiesen.
Basierend auf den molekularen Unterschieden von chronischer und aggressiver Parodontitis stellten Kebschull und seine Mitarbeiter eine alternative, auf molekularen Mustern basierende Klassifikation der Parodontitis vor, die in der Zukunft eine deutlich bessere Differenzierung von verschiedenen Formen von Parodontalerkrankung erlauben könnte. Diese Arbeiten könnten angesichts einer erwarteten Revision der Klassifikation der Parodontalerkrankungen von 1999 durch einen von der EFP und AAP gemeinsam ausgerichteten World Workshop im November diesen Jahres in Chicago von besonderer Bedeutung sein.
Der Wissenschaftspreis hieß bis 2012 "Anthony A. Rizzo Award" und ist einer der renommiertesten internationalen Forschungspreise in der Parodontologie. Er wird jährlich international ausgeschrieben und richtet sich an Wissenschaftler, die das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, noch keine eigene Abteilung leiten und bei denen von einem Mitglied der Periodontal Research Group der IADR ein „signifikanter Beitrag zur parodontologischen Wissenschaft“ festgestellt wurde. Die Nominierungen - in diesem Jahr eine Rekordanzahl - werden von drei internationalen Juroren aus Schweden, Japan und den USA bewertet.
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