Keine Hinweise auf schwerere Verläufe bei Omikron BA.5
Es gebe keine Hinweise darauf, dass die nun dominierende Virusvariante BA.5 an sich schwerere Verläufe oder eine höhere Sterblichkeit verursache als vorherige Virusvarianten, heißt es in dem gestern veröffentlichten Corona-Wochenbericht des RKI. Dennoch sei allein durch die starke Zunahme der Infektionsfälle auch eine entsprechend höhere Zahl schwerer Verläufe von COVID-19-Erkrankungen zu beobachten, die zu einer steigenden Anzahl an Hospitalisierungen führe. Die Sterbefallzahlen stiegen im Zusammenhang mit den hohen Infektionszahlen beziehungsweise Nachmeldungen ebenfalls an, heißt es in dem Bericht.
Weitere Aussagen: In Deutschland dominiert seit sechs Monaten mit gegenwärtig mehr als 99 Prozent die Omikron-Variante. Der Anteil der inzwischen dominierenden Omikron-Sublinie BA.5 lag in der Kalenderwoche 25 bei 77 Prozent. Der Anteil der Varianten BA.4 und BA.2 nehme aktuell ab.
Für die aktuelle Lagebewertung der Pandemie sei die Überwachung der Zahl schwer verlaufender Erkrankungen besonders wichtig, erläutert das RKI. In den ersten vier COVID-19-Wellen habe sich hierbei eine hohe Zahl an schweren Krankheitsverläufen im stationären und besonders im intensivmedizinischen Bereich gezeigt. In der fünften Welle sei die Zahl der schweren Krankheitsverläufe durch die Omikron-Variante jedoch deutlich niedriger gewesen, und das bei gleichzeitig hohen Infektionszahlen.
Auch bei Dominanz der Omikron-Variante könne für vollständig geimpfte Personen aller Altersgruppen – insbesondere für Personen mit Auffrischungsimpfung – weiterhin von einem sehr guten Impfschutz gegenüber einer schweren COVID-19-Erkrankung ausgegangen werden, betont das RKI. Für ungeimpfte Personen aller Altersgruppen zeige sich hingegen ein deutlich höheres Risiko für eine schwere Verlaufsform der COVID-19-Erkrankung. Die Impfung habe darum auch beim Vorherrschen der Omikron-Variante nicht an Bedeutung verloren.