Keine MERS-Gefahr für FDI-Besucher
Bei dem Fall in Thailand handelt es sich um einen Patienten, der aus Afrika stammt. Er ist nicht über Korea gereist. „Mit dem Ausbruch in Südkorea steht dieser Fall nicht in Verbindung. Er ändert also nicht die Einschätzung der Gefahr, die vom koreanischen Ausbruch ausgeht“, erläutert Prof. Dr. med. Christian Drosten, der am Universitätsklinikum Bonn das Institut für Virologie leitet. Das Ausmaß der Infektionen in Südkorea führen die Experten auf landesspezifische Bedingungen zurück: „Hierbei spielt beispielsweise das in Südkorea etablierte System der Pflege von Patienten durch Angehörige eine Rolle sowie die verzögerte Diagnose des Indexfalls“, so Drosten.
Die Experten gehen weiterhin davon aus, dass die Übertragbarkeit des Virus unverändert ist. Alle Untersuchungen deuten demnach darauf hin, dass das Virus vor allem von Dromedaren auf den Menschen übertragen wird. Eine Mensch-zu-Mensch Übertragung konnte nur in wenigen Fällen beobachtet werden. Voraussetzung war ein enger Körperkontakt, etwa zwischen Pflegern und Infizierten. Die Analyse des thailändischen Virus müsse man aber noch abwarten. Das Erkältungsvirus MERS-CoV hatte sich Ende Mai auch außerhalb der arabischen Halbinsel ausgebreitet. In Südkorea haben sich laut Angaben der WHO 164 Menschen infiziert, ein weiterer Fall ist in China aufgetreten. 23 Menschen starben bisher an der grippeähnlichen Krankheit, die zu einer Lungenentzündung und akutem Lungenversagen führen kann.