Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)

Kindergesundheit wird von Eltern geprägt – ein Leben lang

pr
Kinder von Eltern mit niedriger Bildung haben oft lebenslang eine schlechtere Gesundheit. Nicht nur die Bildung, auch die Gesundheit wird wesentlich vom Elternhaus geprägt, ergab eine neue Untersuchung.

Den engen Zusammenhang zwischen der Gesundheit im Erwachsenenalter und dem Bildungsabschluss der Eltern hat eine Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) jetzt mit Daten belegt. Nicht nur die Bildungschancen, sondern auch die Gesundheit von Kindern würden wesentlich vom Elternhaus geprägt – mit lebenslangen Folgen für das Wohlbefinden, heißt es dort. Demnach seien Menschen aus bildungsfernen Familien noch im Erwachsenenalter häufiger übergewichtig und schätzten ihre eigene Gesundheit schlechter ein als Kinder höher gebildeter Eltern.

Der Untersuchung zufolge hat fast die Hälfte der Befragten im Alter zwischen 18 und 50 Jahren, deren Eltern kein Abitur haben, einen Body-Mass-Index von über 25. Sie gelten damit als übergewichtig. Hingegen beträgt bei Personen, deren Eltern beide das Abitur haben, der Anteil der Übergewichtigen nur knapp ein Drittel. Gleichzeitig fühlen sich Menschen aus einem gebildeten Elternhaus der Untersuchung zufolge gesünder: 77 Prozent beurteilen ihren eigenen Gesundheitszustand als „gut“ oder „sehr gut“, bei Kindern von Eltern ohne Abitur sind es nur 66 Prozent.

Für die ausgeprägten gesundheitlichen Unterschiede, die sich nach dem Bildungsniveau der Eltern abzeichnen, nennt das BiB zahlreiche Erklärungen: Zunächst erzielten Kinder aus gebildeteren Familien häufig bessere Bildungsabschlüsse sowie höhere Einkommen in körperlich weniger beanspruchenden Tätigkeiten. Dies könne bereits zu einer besseren Gesundheit beitragen. Ferner unterscheide sich mit dem Bildungsstand der Eltern auch das soziale Umfeld, in dem Kinder aufwachsen und durch gesundheitsbezogene Lebensweisen geprägt würden. Bessere Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten, die von der Familie und dem Umfeld mitgeprägt würden, könnten bis ins Erwachsenenalter positiv nachwirken, erklärt das BiB.

Langfristige Folge einer schlechteren Gesundheit der Kindern aus bildungsfernen Schichten sei zudem eine geringere Lebenserwartung, erklärt das BIB weiter. Deshalb gelte es, bestehenden Nachteilen früh im Leben entgegenzuwirken, etwa durch den frühen Zugang zu guter Bildung.

Die Daten der Untersuchung basieren auf der familiendemografischen Langzeitbefragung <link url="https://www.freda-panel.de/FReDA/DE/Startseite.html" target="new-window" url-fragment="" seo-title="" follow="follow">FReDA unter 16.600 Teilnehmenden zwischen 18 und 50 Jahren.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.