KKH: 1,8 Millionen Euro Schaden durch Betrug
Ein Team der Kasse ermittelte demnach in bundesweit 810 neuen Fälle ermittelt und erstattete in 47 Fällen Strafanzeige. „Betroffen sind nahezu alle Bereiche des Gesundheitswesens“, so der KKH-Vorstandsvorsitzende Ingo Kailuweit. 805.000 Euro holte die Kasse dabei nach eigenen Angaben wieder zurück.
Die meisten Verstöße finden sich bei den Apothekern
Dabei gab es laut KKH im Apothekenbereich die meisten Verstöße. Hier sei ein Schaden von knapp 1,2 Millionen Euro entstanden. Unter anderem habe eine Apotheke Blutzuckerteststreifen 50 Mal höher abgerechnet. Allein in diesem Fall sei ein Schaden von fast 75.000 Euro zusammengekommen.
Die zweithöchste Schadenssumme verzeichnete die KKH bei ambulanten Pflegediensten mit 215.000 Euro. Ein Pflegedienst habe beispielsweise frei erfundene Pflegekurse für Angehörige abgerechnet und so einen Schaden von 56.700 Euro verursacht.
Auf Platz drei folgten Sanitätshäuser mit rund 214.000 Euro Schadenssumme. Hier habe unter anderem ein Diabetesfachhandel Räumlichkeiten in einer Arztpraxis eingerichtet und Patienten gleich vor Ort versorgt.
Betrügereien bei zahnärztlichen Leistungen gab es demzufolge in 17 Fällen mit einem Gesamtschaden von fast 42.000 Euro. So seien etwa in einem Fall Fremdlaborleistungen als Eigenleistungen abgerechnet worden. In einem anderen (noch nicht abgeschlossenen) Fall bestehe der Verdacht, dass eine Praxis Heil- und Kostenpläne nach Genehmigung durch die Kasse manipuliert habe.
Bei den Allgemeinärzten gab es der KKH zufolge 90 Betrugsfälle mit 16.336 Euro Schadenssumme. Genannt werden in dem Zusammenhang etwa Doppelabrechnungen nach ambulanten Operationen oder andere "Luftrechnungen".