KZVWL: "Pauschale Vorwürfe!"

nh/pm
Massive Zweifel an der Zukunft der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) wurden in der vergangenen Woche laut - unter anderem äußerte sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach. Man müsse die Selbstverwaltung „zum Jagen tragen“. Die KZVWL reagiert in einem offenen Brief auf die Kritik.

In einem offenen Brief weist die KZV Westfalen-Lippe (KZVWL) die Kritik von Karl Lauterbach, Mitglied des Deutschen Bundestags, zurück: "Mit Erstaunen haben wir Ihr Interview zur elektronischen Gesundheitskarte (eGK) im Donaukurier am Dienstag, den 8. August 2017, gelesen. Sie sagen hier, „dass die elektronische Gesundheitskarte und die damit verbundene Transparenz von den beteiligten Partnern der Selbstverwaltung nicht gewünscht wird. Einige Kassenärztliche Vereinigungen wollen nur, dass das Geld fließt, ganz gleich wie behandelt wird. Dieses können und wollen wir als Vertreter in der Selbstverwaltung so nicht stehen lassen."

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Lauterbach sagte, man müsse die Selbstverwaltung "zum Jagen tragen" und dürfe sich die "Blockaden nicht bieten lassen"

Lauterbach sprach im Interview davon, man müsse die Selbstverwaltung "zum Jagen tragen" und dürfe sich die "Blockaden nicht bieten lassen". Hintergrund sind erneute Verzögerungen beim geplanten Online-Rollout. Eigentlich hätte der Rollout im Juli starten sollen, da jedoch die notwendigen Komponenten, die die Industrie liefern soll, erst frühestens ab Herbst zertifiziert und zugelassen zur Verfügung stehen, verzögert sich der Start vermutlich bis Herbst.

Aus Sicht der KZVWL sind Lauterbachs Aussagen gezielte und unzutreffende Anschuldigungen gegen die Selbstverwaltung: "Obwohl schon vor Jahren Verträge zum Aufbau der TI mit der Industrie unterschrieben wurden, liegen bislang keine zugelassenen Geräte vor. Das ist kein Versäumnis der Selbstverwaltung, sondern der Industrie!"

Und weiter heißt es: "Wir sind sehr verwundert, dass Sie mittels einer pauschalen Schuldzuweisung die Selbstverwaltung an den Pranger stellen, die Versäumnisse der Industrie genauso wenig erwähnen wie die positiven Beispiele, z.B. die intensive Zusammenarbeit der KZVWL mit der gematik im Bereich der TI. Wir hatten Sie, so wie viele andere gesundheitspolitische Sprecher, mit verschiedenen Fragestellungen kürzlich für unser Zahnärzteblatt kontaktiert. Sie waren jedoch der einzige Angeschriebene, der einer Beantwortung unserer Fragen nicht nachgekommen ist."

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