Mehr Mittel gegen den Zahnärztemangel in Sachsen-Anhalt

Landesregierung will Zahnärzte in Ungarn ausbilden

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Politik
Um dem Zahnärztemangel in Sachsen-Anhalt zu begegnen, will die Landesregierung das  Programm der KZV zur Ausbildung von zahnmedizinischem Nachwuchs in Ungarn ausweiten und dafür extra Mittel bereitstellen.

Jährlich ermöglicht es die KZV Sachsen-Anhalt bis zu zwölf begabten und motivierten Studienwilligen, in Pécs Zahnmedizin zu studieren – auch ohne perfektes Abitur. Über das Nachwuchsprogramm der KZV studieren bereits 24 junge Frauen und Männer aus Deutschland in Ungarn. Nach ihrem ihren Abschluss in wenigen Jahren werden sie als Zahnärztin oder Zahnarzt in Sachsen-Anhalt tätig werden.

Diese Woche bekamen die Studierenden besonderen Besuch: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff (CDU), seine Frau Gabrielle, die selbst bis 2015 als Zahnärztin in Wittenberg praktizierte, und der Vorsitzende der KZV Sachsen-Anhalt, Dr. Jochen Schmidt, kamen zur Stippvisite nach Pécs. Ziel der Reise war, über die Entwicklung der zahnmedizinischen Ausbildung in Pécs und eine mögliche Ausweitung des Nachwuchsprogramms der KZV Sachsen-Anhalt zu sprechen.

Die Zahnklinik hat 61 Behandlungseinheiten und zehn Fachabteilungen

Der Medizin-Campus der Universität Pécs im Herzen der Stadt wurde 2021 umfassend erneuert. Auf dem insgesamt 7.700 Quadratmeter großen Areal lernen Medizin-, Zahnmedizin und Pharmaziestudierende gemeinsam. An der medizinischen Fakultät sind derzeit mehr als 3.500 Studierende aus 67 Nationen in ungarischen, deutschen und englischen Studienprogrammen eingeschrieben. Zur Fakultät gehört auch die 2022 eröffnete Zahnklinik mit 61 Behandlungseinheiten und über 170 Mitarbeitenden in zehn zahnmedizinischen Fachabteilungen. Die Uni besitzt auch ein 3-D-Druckerzentrum und ein MediSkillsLab mit über 100 Möglichkeiten der Simulationslehre, die den Studierenden zur Verfügung stehen. „Mit ihrer technischen und personellen Ausstattung setzt die Klinik im europäischen Raum Maßstäbe. Die Bedingungen für die Studierenden hier sind optimal“, stellte Haseloff fest.

Nach der Campus-Führung trafen sich die Besucher mit Zahnmedizinstudierenden, die über das Programm gefördert werden. „Die Studierenden fühlen sich hier offensichtlich sehr wohl“, sagte Haseloff. "Sie werden von der KZV und der Universität bestens betreut, tauschen sich mit jungen Menschen aus anderen Nationen aus, lernen eine neue Kultur und Sprache kennen und führen ein abwechslungsreiches Studentenleben in einer lebendigen und kulturträchtigen Stadt. Wenn sie nach ihrem Studium nach Sachsen-Anhalt kommen, um dort die zahnmedizinische Versorgung zu unterstützen, bringen sie nicht nur eine exzellente Ausbildung, sondern auch eine gereifte Persönlichkeit mit. Das ist eine echte Bereicherung für unser Bundesland.“

Die Zahnärztinnen und Zahnärzte sind eine echte Bereicherung für Sachsen-Anhalt

„Der Bedarf an Zahnärzten in Sachsen-Anhalt ist bereits sehr hoch und wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Vor diesem Hintergrund ist unsere Kooperation mit der Universität in Pécs im Rahmen unserer Initiativen zur Nachwuchsgewinnung ein wichtiger Baustein, um dem Zahnärztemangel entgegenzuwirken", bilanzierte Schmidt:

Die Übernahme der politischen Schirmherrschaft für das Programm durch Haseloff 2022 sei bereits ein wichtiges Zeichen gesewesen: Schmidt: "Wenn die Landesregierung nun zusätzliche Mittel bereitstellt, um die bestehenden Nachwuchs- und Stipendienprogramme auszuweiten, wäre das ein enorm wichtiger Schritt, um künftig die zahnärztliche Versorgung für viele Menschen im Land sicherzustellen. Ich hoffe sehr, dass der positive Eindruck, den wir in Pécs gewonnen haben, zur schnellen Umsetzung dieser politischen Initiative beiträgt.“

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