Ab September

Lauterbach ruft Leistungserbringer zum Impfen auf

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Gesellschaft
Ab dem 5. September sollen die an Omikron angepassten neuen Impfstoffe in Deutschland verfügbar sein. In einem Brief bittet Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Leistungserbringer um aktive Unterstützung der Impfkampagne.

Der an die BA.1-Variante angepasste Impfstoff von BioNTech/Pfizer und von Moderna soll am 1. oder 2. September 2022 zulassen werden, teilt Bundesgesundheitsminister Pro. Karl Lauterbach (SPD) mit. Die Hersteller hätten anschließend eine zügige Auslieferung zugesichert, damit bereits in der ersten Septemberwoche die neue Impfkampagne starten kann.

In einem Brief an die Vertretungen der am Impfen beteiligten Leistungserbringer schreibt Lauterbach: „Das Gelingen der Impfkampagne ist maßgeblich von den beteiligten Akteuren abhängig – von der Logistik bis hin zur Impfung der Patientinnen und Patienten. Das Schließen von Impflücken und die Erhöhung von Impfquoten bei den Auffrischimpfungen ist einer der entscheidenden Faktoren für einen Herbst und Winter mit bestmöglichem Schutz für die Bevölkerung und möglichst wenigen Einschränkungen.“ Das Schreiben liegt der Redaktion vor.

ab 5. September sollen die Impfstoffe bestellt werden können

Demnach sollen die Leistungserbringer ab dem 5. September die beiden BA.1-Impfstoffe bestellen können. Die Auslieferung soll noch in der gleichen Woche in enger Absprache zwischen Apotheken und Leistungserbringern anlaufen. Wichtig sei in diesem Zusammenhang, dass Bestellungen sowohl für KW 36 als auch für KW 37 aufgegeben werden, betonte der Minister.

BioNTech hatte die Lieferung von rund fünf Millionen Dosen des angepassten Impfstoffe an zahlreiche Standorte des pharmazeutischen Großhandels in Deutschland zugesagt. Von Moderna erhält der Bund 1,65 Millionen Dosen beziehungsweise 2,38 Millionen Dosen des neuen Impfstoffs im Laufe der ersten beiden September-Wochen.

Laut BioNTech/Pfizer werde die Europäische Kommission im Idealfall bereits Ende September oder Anfang Oktober den an BA.4/BA.5-angepassten Impfstoff zulassen. Dann könnte Deutschland schnell auch hier mit einer ersten Tranche von 9,5 Millionen Dosen beliefert werden.

Die STIKO aktualisiert gerade ihre Impf-Empfehlung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) bewertet derzeit die Studiendaten der angepassten Impfstoffs mit dem Ziel, zeitnah zu einer aktualisierten Empfehlung für Impfungen gegen COVID-19 zu kommen. Die neu eingerichtete Pandemie-Arbeitsgruppe (PAIKO) innerhalb der STIKO will sich unmittelbar in der Woche nach der Zulassung mit den Herstellern austauschen, um perspektivisch auch die an BA.4/BA.5-angepassten Impfstoffe in der Empfehlung aufzunehmen, heißt es weiter in dem Brief.

„Nach den vorliegenden Studiendaten wirken die Impfstoffe deutlich besser gegen die derzeit vorherrschende BA.5-Variante als der Impfstoff der ersten Generation", schreibt Lauterbach. "Insbesondere für Hochrisikogruppen können sie ein entscheidender Faktor sein, denn wir sollten nicht vergessen, dass täglich nach wie vor rund 100 Personen im Zusammenhang mit einer COVID-19-Infektion sterben. Deshalb bitte ich Sie eindringlich, aktiv für diesen Impfstoff zu werben.“

Auch der Ganzvirus-Totimpfstoff von Valneva kommt

Auch der neue Ganzvirus-Totimpfstoff von Valneva, der nach seiner Zulassung nun ebenfalls an Deutschland ausgeliefert wird, soll ab dem 5. September von den Leistungserbringern bestellt werden können.

In Deutschland wurden bislang knapp 185 Millionen Impfungen gegen COVID-19 verabreicht (RKI, Stand 30. August 2022). Vollständig geimpft sind 63,4 Millionen Menschen, das sind 76,3 Prozent der Bevölkerung. Bei aktuell 22.000 Impfungen pro Tag wird im Schnitt circa alle vier Sekunden eine Person in Deutschland geimpft.

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