Ergebnisse Runder Tisch

Long-COVID-Betroffene sollen leichter an Arzneien kommen

sth
Beim ersten Runden Tisch Long COVID wurde beschlossen, eine Liste mit Medikamenten zu erarbeiten, die für Long-COVID-Patienten auch außerhalb der Zulassung verordnet und bezahlt werden können.

„Die Therapie von Long-COVID-Erkrankten ist schwierig“, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nach dem Treffen. In den vergangenen Monaten habe sich jedoch gezeigt, dass manche Medikamente Leiden lindern könnten, obwohl sie nicht speziell für diese Erkrankung entwickelt wurden. Beim Runden Tisch einigte man sich darauf, eine Liste dieser möglichen Medikationen erarbeiten zu lassen. Für diese Produkte soll ein sogenannter „Off-Label-Use“ beim Gemeinsamen Bundesausschuss erwirkt werden. Ist diese Grundlage geschaffen, werden die Kosten für die Verschreibung der betreffenden Medikamente von den Gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Die Liste soll von einer Kommission beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erstellt werden, teilte Lauterbach mit.

Mehr als 70 Teilnehmende waren dabei

Der Runde Tisch Long COVID ist Teil der Initiative Long COVID des Bundesgesundheitsministeriums. Mehr als 70 Personen aus den Bereichen Wissenschaft, Forschung, Versorgung, Politik und Industrie sowie Vertreterinnen und Vertreter von Fachgesellschaften und Betroffenenverbänden waren der Einladung gefolgt.

Dass es schnell gute Lösungen braucht, wird auch vor dem Hintergrund einer aktuellen kürzlich durchgeführten Online-Befragung des Leibniz Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in Zusammenarbeit mit Long COVID-Deutschland (LCD) klar. Sie ergab, dass mit einer Erkrankung an Post/Long-COVID neben den medizinischen auch hohe indirekte Kosten durch Arbeitsausfälle verbunden sein können. Alleine für die gut 1.000 Betroffenen, die an der Befragung teilnahmen, bezifferten sich die indirekten Kosten der Erkrankung laut RWI auf schätzungsweise rund 23 Millionen Euro. Die durchschnittliche Krankschreibungsdauer betrug 237 Tage.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.