Medikamente gehören nicht in die Toilette
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Krankenkasse BKK VBU und des Branchenverbands Pro Generika unter 2.500 Teilnehmern ergab: Ein Viertel der Deutschen hat schon einmal flüssige Medikamente über die Toilette oder in der Spüle entsorgt. Jede zehnte befragte Person hat mindestens einmal Tabletten in die Toilette geworfen.
150 Medikamentenwirkstoffe sind in unseren Gewässern!
Das Umweltbundesamt (UBA) konnte mehr als 150 Wirkstoffe aus Arzneimitteln in deutschen Oberflächengewässern nachweisen. Die betreffenden Inhaltsstoffe kommen zwar meist nur in ganz kleinen Dosen vor und sind für die menschliche Gesundheit keine akute Gefahr, dennoch soll die Menge an Arzneimittelrückständen in Gewässern so gering wie möglich gehalten werden.
Die Kampagne "Die anonymen Entsorger" soll für die sachgemäße Entsorgung aus privaten Haushalten sensibilisieren und so zum Schutz der Wasserqualität beitragen. Denn Kläranlagen sind nicht in der Lage, sämtliche Arzneimittelreste vollständig aus dem Abwasser zu entfernen.
Die richtige Entsorgung
Alte oder abgelaufene Medikamente können grundsätzlich im Hausmüll entsorgt werden. Zu beachten ist lediglich die Mülltrennung. Also: Umkartons und Packungsbeilagen ins Altpapier – Blister und Tuben in die Wertstoffsammlung. Nur wenige Medikamente wie solche zur Behandlung von Krebs müssen gesondert entsorgt werden.
Einige Apotheken nehmen freiwillig Medikamentenreste entgegen. Allerdings sind Apotheken rechtlich nicht dazu verpflichtet. Oftmals bieten Wertstoffhöfe ebenfalls die Möglichkeit der Entsorgung von Medikamenten an. In ländlichen Gegenden sind oft Schadstoffmobile unterwegs, bei denen Medikamente abgegeben werden können.
In Deutschland gibt es keine einheitliche Regelung zur Entsorgung von Medikamenten und Arzneimitteln. Die Seite arzneimittelentsorgung.de informiert über Entsorgungsmöglichkeiten in den einzelnen Landkreisen.
Die BKK·VBU ist die mitgliederstärkste Betriebskrankenkasse mit Hauptsitz in Berlin. Sie gehört zu den 30 größten Krankenkassen Deutschlands und ist bundesweit an über 40 Standorten vertreten.Pro Generika ist der Verband der Generika- und Biosimilarunternehmen in Deutschland. Diese decken 78 Prozent des ambulanten Arzneimittelbedarfs der gesetzlich Krankenversicherten.
