Mehr als jeder zweite Pflegebedürftige ist adipös
In einer repräsentativen Studie des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP), die das Institut für Medizin-/Pflegepädagogik und Pflegewissenschaften der Berliner Charité im Auftrag der Stiftung durchgeführt hat, wurden bundesweit 880 Pflegebedürftige befragt, die ambulant gepflegt werden. Hierbei wurde deutlich, dass Beratung und Prävention künftig gestärkt werden müssen, um etwaige Gesundheitsrisiken Pflegebedürftiger - wie beispielsweise Übergewicht - vorzubeugen.
"Beratung in der Pflege muss noch gezielter Informationen zu geeigneten Präventionsmaßnahmen und zur Vermeidung von Fehlernährung vermitteln", erläutert Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP. Denn Übergewicht könne bei pflegebedürftigen Menschen beispielsweise verstärkt zu Mobilitätseinschränkungen, Herz-Kreislaufproblemen oder einem erhöhten Dekubitus-Risiko führen.
Jeder zehnte ambulant gepflegte Mensch ist mangelernährt
Fehlende Vorsorgemaßnahmen gefährden Pflegebedürftige aber auch in anderer Hinsicht: Laut der aktuellen ZQP-Studie ist deutschlandweit jeder zehnter ambulant gepflegte Mensch mangelernährt. Hierbei wurden bei weniger als 50 Prozent der Gefährdeten regelmäßige Gewichtskontrollen durchgeführt, obwohl diese fachlich geboten gewesen wären.
Zudem: Bei 42 Prozent der Mangelernährten wurden weder den Angehörigen noch den Pflegebedürftigen spezifische Beratungsleistungen angeboten. "Durch frühzeitiges Erkennen von Gefährdungszuständen und gezielte Interventionen ließen sich auch häufig Ursachen für eine Mangelernährung wie beispielsweise Appetitlosigkeit oder Kau- und Schluckprobleme wirksam behandeln", so Suhr.
Über 46 Prozent haben weder einen intakten Zahnstatus noch eine intakte Prothese
In der Befragung gaben über 46 Prozent der gefährdeten Pflegebedürftigen an, weder einen intakten Zahnstatus noch eine intakte Prothese zu besitzen. Als Beitrag zur Verbesserung der Mundgesundheit pflegebedürftiger Menschen hat das ZQP in Zusammenarbeit mit der Bundeszahnärztekammer kürzlich einen Ratgeber im E-Book-Format aufwww.zqp.deveröffentlicht. Der Leitfaden soll die tägliche Mund- und Zahnhygiene sowohl für Pflegebedürftige als auch für die pflegenden Angehörigen erleichtern.Mehr Informationen zur aktuellen ZQP-Studie untereap.zqp.de