Medizin

Mehr psychische Leiden als Todesursache

ck/dpa
Nachrichten
Es gibt eine auffällige Verschiebung in der Liste der häufigsten Todesursachen: Psychische Krankheiten und Verhaltensstörungen wurden im vergangenen Jahr immer öfter als Grund des Sterbens diagnostiziert.

Wie das Bundesstatistikamt berichtet, gibt es knapp 17 Prozent mehr Todesfälle in dieser Diagnosegruppe. In 80 Prozent dieser Sterbefälle war laut Statistik eine Demenzerkrankung die Todesursache. 

Ein anderer Blick auf die Todesursachen

Dabei sieht man auch, dass sich der Blick auf die Todesursachen verändert hat: Mehr als die unmittelbare Ursache (zum Beispiel Multiorganversagen) und deren Auslöser (etwa Lungenentzündung) rückt das Grundleiden (zum Beispiel Krebs) in den Fokus der Statistiker. Ist ein verwirrter Mensch am Ende seines Lebens nicht mehr in der Lage, zu essen oder zu trinken, kann als Grunderkrankung Demenz in den Totenschein eingetragen werden, wie ein Fachmann erklärte. 

Herz-/Kreislauferkrankungen weiter an erster Stelle

Insgesamt blieben auch 2013 Herz-/Kreislauferkrankungen die häufigste Todesursache. Fast 40 Prozent aller Sterbefälle - 153.309 Männer und 201.184 Frauen - waren darauf zurückzuführen, vor allem bei Älteren. Häufigste Einzeldiagnose ist hier der Herzinfarkt. 

Der zweithäufigste Grund zu sterben sind weiter Krebserkrankungen. Ein Viertel aller Sterbefälle war 2013 einem Tumor geschuldet: 127.748 Männer und 102.094 Frauen starben daran. Bei Männern waren Verdauungsorgane und Atmungsorgane am häufigsten betroffen. Bei Frauen ist Brustkrebs die häufigste Einzeldiagnose.

Insgesamt 3,8 Prozent aller Todesfälle waren auf keine natürliche Ursache zurückzuführen. Gründe dafür sind zum Beispiel Verletzung oder Vergiftung, aber auch ein Sturz. 10.076 Menschen begingen Suizid - der Anteil der Männer ist fast dreimal so hoch wie der der Frauen.

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