Fachärzte positionieren sich zur Gesundheitspolitik

„Mehr Wertschätzung für Medizinische Fachangestellte“

pr
Das große Engagement Medizinischer Fachangestellten (MFA) hat der Chef des Spitzenverbandes der Fachärzte, Dr. Dirk Heinrich, heute erneut herausgestellt. Der Beruf verdiene in Politik und Medien mehr Wertschätzung.

Anlässlich der heutigen Vorstellung des neuen Positionspapiers des Spitzenverbandes Fachärzte Deutschlands (SpiFA) zur gesundheitspolitischen Agenda der Ampel-Koalition griff der Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Heinrich auch die Belange von Medizinischen Fachangestellten auf.

Gegenüber der Politik wolle der Verband den Druck erhöhen, dass auch MFA von dem geplanten Corona-Pflegebonus profitieren sollten. Wenn Verwaltungsangestellte in Krankenhäuser in den Bonus mit einbezogen würden, müsse dies auch für die MFA gelten, forderte er in einem Pressegespräch. Seit Monaten trügen MFA eine hohe Last in der Pandemie, machten Überstunden und seien eng in die Impfkampagne in Praxen und Impfzentren eingebunden. In der Wahrnehmung von Politik und Medien spiele dies aber nur eine untergeordnete Rolle. Hier sei mehr Wertschätzung erforderlich, so Heinrich.

Heinrich äußerte sich auch zu Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). „MVZ-Gründer mit einem kurzfristigen Kapitalinteresse haben in der medizinischen Patientenversorgung nichts zu suchen,“ erklärte er. Niedergelassene Ärzte hätten eine Verpflichtung, die Versorgung zu übernehmen und nicht „wie ein Kaufmann zu handeln.“ Auf jeden Fall sprach Heinrich sich dafür aus, dass in einem MVZ für den Patienten klar erkennbar sein müsse, wer dort den wirtschaftlichen Gewinn abschöpfe.

Ferner sprach sich Heinrich für eine paritätische Beteiligung von Frauen in der gemeinsamen Selbstverwaltung aus. Der Arztberuf sei ein Freier Beruf, sagte er. Und zur Freiberuflichkeit gehöre auch die Verpflichtung, sich in der Selbstverwaltung zu engagieren.

In seinem heute vorgestellten Positionspapier äußert sich der SpiFa ausführlich zur gesundheitspolitischen Agenda der Koalitionsparteien und signalisierte seine Gesprächsbereitschaft. Er stellt darin klar, welche Maßnahmen aus Sicht der Fachärzte in Deutschland sinnvoll und notwendig sind, und unterbreitet der Bundesregierung Lösungsvorschläge zur Weiterentwicklung eines freiheitlichen und nachhaltigen Gesundheitswesens.

Zu den Brennpunkthemen zählt der Verband Lösungen für die Schnittstellenproblematik ambulant-stationär oder zu Finanzierung des Gesundheitswesens. Hinzu kommen Themen wie die Aus- und Weiterbildung der Ärzte, die Digitalisierung des Gesundheitswesens oder die Krankenhausplanung.

Ein gravierendes Problem sieht der Verband im Fachkräftemangel. Dazu sei eine Steigerung der Attraktivität des freien Berufs Arzt und der Ausübung ambulanter ärztlicher Tätigkeit genauso nötig wie die Sicherstellung der Vergütung, hieß es auf der Pressekonferenz. Wichtig wäre aus Sicht des SpiFa eine vollständige Aufhebung der Budgets für ärztliche Tätigkeiten. Zentral auch: Eine dem aktuell medizinisch-wissenschaftlichen Standard entsprechende und betriebswirtschaftlich kalkulierte Gebührenordnung für Ärzte. Hier seien die Vorbereitungen aus der Ärzteschaft auf der Zielgeraden, berichtete Heinrich.

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