Buchrezension

Mit der Apollonia ins Abenteuer Praxisgründung!

silv
Gesellschaft
Die heilige Apollonia ist die Schutzpatronin der Zahnärzte und Titelgeberin für das neue Buch „Apollonia – Mut, Leidenschaft und das Abenteuer Praxisgründung“. Dr. Klaus Befelein hat es für uns gelesen.

Für jeden Münsteraner ein Wink, mal wieder in den Dom zu gehen und die Heilige Apollonia in ihrem Winkel zu bestaunen. Auch sie bewies Mut und Leidenschaft als christliche Märtyrerin. Womit wir bei wichtigen Eigenschaften aktueller zahnärztlicher Praxisgründungen angekommen sind. Es kann durchaus ein Abenteuer sein, das aber in dem vorliegenden Buch von all den Befragten in unterschiedlichster Art und Weise in der Verschiedenheit von Standorten und fachlichen Schwerpunkten bestanden worden ist.

Die ganze Welt der Praxisgründer eingefangen in einer Befragung

Eine lebendige, authentische Welt eröffnet sich dem Leser: Neugierde und Lust werden geweckt bei denjenigen, die den Schritt in die Selbstständigkeit eines Freien Berufes noch vor sich haben; Wiedererkennen unzähliger Ereignisse bestätigt sich bei denen, die die Existenzgründung hinter sich haben. Die Autoren Dr. Karl-Heinz Schnieder, Marie Christine Carrillo und Dr. Caroline Teschmer haben es ausgezeichnet verstanden, die unterschiedlichsten Charaktere der Praxisgründer in einer subtilen Befragung einzufangen. Da finden wir Zielstrebige, Zögerer, Gezwungene, Selbstbewusste und Trotzige, Spätberufene, Professionell Begleitete, Kämpfer, Kinderliebende und Partnerschaftliche.

Das Buch trifft den Lebensnerv der Generation Y

Irgendwie ist das Ende der zehn Interviews bedauerlich, man will mehr, ja man findet sich plötzlich zwischen all den Kolleginnen und Kollegen, die den Schritt in die freiberufliche Selbstständigkeit gewagt haben, wieder. Die Erlebniswelt der Praxisgründer ist so nah und lebendig, sie spiegelt nicht nur den ökonomischen Aspekt einer Unternehmensgründung „Zahnarztpraxis“ wider, sondern sie spannt den Bogen erfüllten Berufslebens von der persönlichen Zufriedenheit bis zum persönlichen Lebensglück, begleitet von einem hohen Sicherheitsanspruch.

Damit trifft es den Lebensnerv der Generation Y. Die Unsicherheit, in der freiberuflichen Praxisgründung diese Lebensinhalte nicht zu finden, verführt die junge Zahnärztegeneration zur vermeintlichen Sicherheit in Angestelltenverhältnissen oder in der Anonymität Medizinischer Versorgungszentren (MVZ). Mit diesem Irrtum räumt die „Apollonia“ gründlich auf: „Das Buch will sich dem Trend der Entfremdung von der freiberuflichen zahnmedizinischen Tätigkeit entgegenstemmen und jungen Zahnmedizinern sowohl Mut machen als auch eine motivierende Entscheidungsgrundlage auf dem Weg in den Berufseinstieg geben“, so das Autorenteam.

Ein "Muss" für die junge Zahnärztegeneration

Die Glaubwürdigkeit der Interviews, die Handlungsempfehlungen und die möglichen Kardinalsünden in der Niederlassungsplanung, Checklisten für eine antonyme Selbstanalyse und als anspruchsvolle Abrundung medizinethische Betrachtungen im Widerspruch von „Ethik und Monetik“ gestalten dieses Buch zu einem „Muss“ für die junge Zahnärztegeneration, das spätestens zum bestandenen Staatsexamen auf dem Geschenktisch liegt.

Marie-Christine Carrillo, Dr. Karl-Heinz Schnieder, Dr. Caroline Teschmer: Apollonia – Mut, Leidenschaft und das Abenteuer Praxisgründung,

ISBN 978-3-947206-06-3, Verlag Bourdon, 204 Seiten, 24,90 Euro.

Dr. Klaus Befelein, niedergelassener Zahnarzt aus Sprockhövel, ist Mitglied des Vorstandes der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe und stellvertretender Vorsitzender des Verbandes Freie Berufe NRW.

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