Mutiertes Gen beeinflusst Höckerbildung der Zähne
Nackthunde wie der Chinesische Schopfhund oder der Mexikanische Nackthund gehören zu den ältesten Hunderassen weltweit. Auslöser für das diesen Rassen fehlende Haarkleid ist eine Mutation des Forkhead Box I3-Gens (FOXI3), das zu einer Genfamilie für Transkriptionsfaktoren gehört - und auch an der Entwicklung der Zähne beteiligt ist.
Bestimmte linguale Zahnhöcker fehlten
Ein Team um Kornelius Kupczik vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie und Martin S. Fischer von der Friedrich-Schiller-Universität hat nun anhand einer historischen Schädelsammlung von nackten und behaarten Hunden herausgefunden, dass bei den haarlosen Tieren nahezu alle Schneide-, Eckzähne und vordere Backenzähne fehlten, die Molaren (Zuwachszähne) aber vorhanden waren. Auffällig war, dass bei den Milchprämolaren und Molaren der Nackthunde bestimmte linguale Zahnhöcker nicht ausgebildet waren.
Interessanterweise besitzen auch einige wildlebende Hunde ähnliche Molaren wie die Nackthunde. Auch die Molaren des Menschen und der Menschenaffen weisen eine variable Ausbildung der lingualen Zahnhöcker auf.
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Die Leipziger und Jenaer Wissenschaftler gehen daher davon aus, dass das mutierte Gen FOXI3 eventuell eine größere Bedeutung in der Entwicklung der Zähne der Säugetiere inne hat. „Es ist gut möglich, dass dieses Gen auch bei evolutiven Veränderungen der Zahnmorphologie des Menschen eine Rolle gespielt haben könnte“, sagt Kupczik.
Kupczik K et al. The dental phenotype of hairless dogs with FOXI3 haploinsufficiency, Scientific Reports 2017, DOI: 10.1038/s41598-017-05764-5, www.nature.com/articles/s41598-017-05764-5