Nährwertkennzeichnung geht in den Praxistest
Edeka und Netto wollen, dass Verbraucher sich selbst ein Bild machen und testen, welches der drei derzeit meistdiskutierten Nährwertlogos sie am besten finden: den Nutri-Score (Ampel), das Modell des Max-Rubner-Instituts (Waben, „Wegweiser Ernährung“) oder das des Lebensmittelverbands Deutschlands (vormals BLL, Tortendiagramme).
Ab Ende August werden die beiden Handelsmarken dazu jeweils 16 ausgewählte Eigenmarkenartikel aus unterschiedlichen Warengruppen in die Regale bringen, die auf der Vorderseite nach einem der drei Systeme gekennzeichnet sind. Der Test soll drei Monate dauern, wie es in einer Mitteilung heißt. Es gehe auch darum, auszuloten, wie die Kennzeichnung das Kaufverhalten der Kunden beeinflusst und zu helfen, verbrauchernahe Lösungen zu entwickeln.
Markierungen reichen von Buttertoast bis Paprika-Chips
Ausgewählt wurden besonders beliebte Artikel aus unterschiedlichen Warengruppen – darunter auch Fertiggerichte und Snacks. Mit dem Nutri-Score werden beispielsweise Paprika-Chips, Lasagne, Thunfisch-Pizza, Hühnerfrikassee oder Nudelauflauf gekennzeichnet. Das Modell von MRI sowie des Lebensmittelverbands Deutschland finden sich unter anderem auf Kochschinken, Bandnudeln, Tilsiter, Buttertoast, Mehrkornbrötchen, Schoko-Röllchen oder Pralinen.
Das Bundesernährungsministerium hatte vor Kurzem eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage zur Akzeptanz von insgesamt vier verschiedenen Nähwertlogos in Auftrag gegeben. Das Ergebnis wird für den Herbst erwartet. Dann soll auch entschieden werden, welches Logo den Zuschlag erhält.
Letzte Woche wurde das Ergebnis einer von foodwatch und Fachverbänden durchgeführten Umfrage veröffentlicht . Demnach sprechen sich 69 Prozent der Bevölkerung für eine Kennzeichnung von Lebensmitteln mit der Nutri-Score-Ampel aus. Der von Bundesernährungsministerin Julia Klöckner favorisierte "Wegweiser Ernährung" (siehe Bild) fiel bei den Verbrauchern durch.