Leitlinien-Update

Navigationsverfahren hat keinen Einfluss auf das Implantatüberleben

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Zahnmedizin
Die S3-Leitlinie „Indikationen zur implantologischen 3D-Röntgendiagnostik und navigationsgestützten Implantologie“ wurde aktualisiert.

Ziel der Leitlinie ist es, Zahnärzten zu helfen, Patienten zu identifizieren, die von einer dreidimensionalen Röntgendiagnostik oder einer navigationsunterstützten Implantologie profitieren.

"Vor jeder Implantatinsertion ist eine klinische Untersuchung und eine ausreichende radiologische Diagnostik des Implantatbettes erforderlich. Lassen sich die erforderlichen Informationen für Diagnostik, Therapieentscheidung und Durchführung sowie in speziellen Fällen für Verlaufskontrollen aus der klinischen Untersuchung und/oder der klassischen zweidimensionalen Bildgebung nicht gewinnen, sollte eine dreidimensionale Diagnostik erfolgen", heißt es in der Leitlinie.

Dabei sollte die Strahlenexposition so gering wie möglich gehalten werden (ALADA - as low as diagnostically acceptable). Gleichzeitig sollte bei DVT Aufnahmen das Field of View so klein wie möglich gehalten werden. Die Autoren erklären, dass auch bei "low dose" DVT-Aufnahmen zumeist ein ausreichender Informationsgehalt im Vergleich zu Einstellungen mit höherer Strahlenbelastung erreicht werden kann. Trotz sorgfältiger Planung sollte allerdings immer ein Sicherheitsabstand zum Nervus alveolaris inferior von zwei Millimetern gewahrt werden, da Messungenauigkeiten bei DVT-Aufnahmen von durchaus etwas über einen Millimeter vorliegen können.

Im Vergleich zu statischen und dynamischen Navigationsverfahren, die laut der Leitlinie vergleichbare sind, zeigten Freihand-implantierte Implantate eine geringere Präzision. Auf das Implantatüberleben nach einem, drei oder fünf Jahren scheint das Navigationsverfahren allerdings keinen Einfluss zu haben. Obgleich periimplantäres Gewebe im DVT dargestellt wird, sei die Beurteilung im unmittelbaren Nahbereich eingeschränkt, resümieren die Autoren. Deshalb empfehlen sie zunächst eine zweidimensionale Röntgenaufnahme zur Beurteilung des periimplantären Knochens.

Die Leitlinie zur radiologischen 3-D-Diagnostik und navigierten Implantatinsertion wurde am 22. August nach den Regularien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) überarbeitet und aktualisiert. Federführend durch die DGI und die DGZMK erfolgte mit 15 weiteren beteiligten Fachgesellschaften und Organisationen die Darstellung der gegenwärtigen Datenlage und die Schaffung klarer Indikationsregeln für die 3-D-Diagnostik und -Planung sowie für die navigierte Implantatinsertion.

Die Leitlinie und den Methodenreport finden Sie hier.

DGI, DGZMK: „Indikationen zur implantologischen 3-D-Röntgendiagnostik und navigationsgestützten Implantologie“, Langfassung, Version 2.0, 2021, AWMF-Registriernummer: 083-011, www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/083-011.html, (Zugriff am: 28.08.2023)

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