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Neu geschaffener Hygienepreis geht an Prof. Karch

sg
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Prof. Helge Karch und sein Team vom Institut für Hygiene am Universitätsklinikum Münster sind die Gewinner des neu geschaffenen Robert-Koch-Preises.

Die von der gleichnamigen Stiftung erstmals ausgelobte Auszeichnung wurde vom Staatssekretär des Bundesministeriums für Gesundheit, Thomas Ilka, übergeben und ist mit 50.000 Euro dotiert. Er wird von der Stiftung für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten und praktische Maßnahmen auf dem Gebiet der Krankenhaushygiene und Infektionsprävention verliehen.

Resistente Erreger können Infektionen auslösen

Die prämierten Arbeiten der Arbeitsgruppe um Prof. Karch umfassen die molekulare Analyse und Epidemiologie resistenter Infektionserreger, die Schaffung entsprechender Datenbanken zur Charakterisierung dieser Erreger und die Implementierung von Präventionskonzepten in Form regionaler Netzwerke zur Eindämmung der MRSA-Ausbreitung auf nationaler und europäischer Ebene. Außerdem hat er sich für die Einrichtung der Westfälischen Akademie für Krankenhaushygiene sowie die wissenschaftliche Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern auf diesem Gebiet eingesetzt.

Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) sind Keime, die beim Menschen unter anderem Wundinfektionen und Entzündungen der Atemwege hervorrufen können und gegen bestimmte Antibiotika resistent sind.

Laut Bundesamt für Risikobewertung trat der Keim in der Vergangenheit vor allem in Krankenhäusern auf, wo er von Mensch zu Mensch übertragen wird. In den letzten Jahren wurden vermehrt Fälle registriert, in denen sich Menschen außerhalb von Krankenhäusern infiziert hatten. MRSA werden auch bei Nutztieren und in Lebensmitteln nachgewiesen, die so eine Infektionsquelle für den Menschen sein können.

Keime töten tausende von Patienten

Infektionen über Keime sind ein nicht zu unterschätzendes Thema in Deutschlands Kliniken. Jedes Jahr erkranken hunderttausende Patienten daran. Die Zahlen der Todesfälle, die auf Infektionskrankheiten zurückzuführen sind, schwanken. Von bis zu 15.000 Toten ist die Rede, viele davon wären vermeidbar, sagen Experten.

Oft sind arzneimittelresistente Erreger die Ursache für die Ansteckung. Besonders auf Intensivstationen lauern sogenannte nosokomialen Infektionen, die durch medizinische Maßnahmen ausgelöst werden. Prof. Markus Dettenkofer von der Universität Freiburg geht von vier Prozent aller stationären Patienten aus, die an einer Infektion erkranken, auf Intensivstationen seien es sogar bis zu 15 Prozent.

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