Neue Virusvariante aus Südafrika gilt als „ernsthaft besorgniserregend”
Das exponentielle Wachstum, das die Grafik der South African National Health Laboratory Service (NHLS) als roten Vektoren zeigt, gibt Anlass zu Sorge. Ihr liegen erste verfügbare Daten zugrunde, die belegen, dass die neu entdeckte Variante B.1.1.529 (Omikron) noch deutlich ansteckender ist als die sogenannte Beta und Delta Varianten. Bereits in der Nacht reagierten erste Staaten, darunter Großbritannien, mit der Einschränkung des Flugverkehrs aus Südafrika und einigen Nachbarstaaten. Die deutsche Regierung folgte am Morgen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berät aktuell zu der Lage.
Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid sagte am Donnerstagabend, dass es Hinweise darauf gäbe, „dass die Variante möglicherweise übertragbarer ist als die Delta-Variante und dass Impfstoffe möglicherweise weniger wirksam sind.”
Deutschland schränkt Reiseverkehr aus Südafrika ein
Wie das Bundesgesundheitsministerium (BMG) verkündete, wird Deutschland Südafrika und gegebenenfalls auch die Nachbarländer zum Virusvariantengebiet erklären. Die Regelung tritt heute Nacht in Kraft, heißt es vom BMG. In der Folge dürfen Fluggesellschaften nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland befördern. Es gilt nach Ankunft 14 Tage Quarantäne für alle, auch für Geimpfte.
Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte dazu: „Wir waren, sind und bleiben bei der Einreise vorsichtig. Diese neu entdeckte Variante besorgt uns, daher handeln wir hier pro-aktiv und frühzeitig. Das letzte, was uns jetzt noch fehlt, ist eine eingeschleppte neue Variante, die noch mehr Probleme macht.”
Südafrika gilt als Ursprungsland, in dem im vergangenen Jahr bereits die Beta-Variante des Virus entdeckt wurde. Mit rund 2,95 Millionen COVID-Fällen und über 89.600 Toten Südafrika das am schwersten betroffene Land Afrikas. Kürzlich stieg die Zahl der Infektionen auf 1.200 an. Zuvor gab es etwa 100 registrierte Neuinfektionen pro Tag.
