Schärfstes Anti-Rauch-Gesetz weltweit?

Neuseeland verabschiedet Rauchverbot für kommende Generationen

mg
Gesellschaft
Neuseeland hat ein Gesetz für ein lebenslanges Rauchverbot verabschiedet. Danach darf Tabak an niemanden mehr verkauft werden, der ab dem 1. Januar 2009 geboren ist. Der Haken: Das gilt nicht für E-Zigaretten.

Nach der Verabschiedung des Gesetzes mit 76 zu 43 Stimmen sagte die stellvertretende Gesundheitsministerin Ayesha Verrall, Tausende Menschen würden künftig länger leben und das Gesundheitssystem um bis zu 5 Milliarden Dollar entlastet, weil durch das Rauchen verursachte Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkte und Schlaganfälle in Zukunft seltener auftreten würden.

"Seit Jahrzehnten erlauben wir Tabakunternehmen, ihren Marktanteil zu halten, indem wir ihr tödliches Produkt immer süchtiger machen. Es ist ekelhaft und es ist bizarr", sagte Verrall bei der ersten Lesung des Gesetzes im Juli 2022. "Wir haben hierzulande mehr Vorschriften für die Sicherheit des Verkaufs eines Sandwiches als für eine Zigarette."

Vaping ist von dem Gesetz nicht betroffen

Jüngst veröffentlichte Daten zeigen, dass die Raucherquote in Neuseeland zuletzt von 9,4 auf 8 Prozent sank – das ist der niedrigste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Zum Vergleich: In Deutschland sind es nach offiziellen Angaben 36,2 Prozent.

Das neue Gesetz soll nun sicherstellen, dass junge Menschen in Neuseeland gar nicht erst mit dem Rauchen beginnen. Darum sollen Menschen, die bei Inkrafttreten des Gesetzes am 1. Januar kommendes Jahres 14 Jahre oder jünger sind, in Neuseeland niemals mehr legal Tabak kaufen können. Das Mindestalter für den Kauf von Zigaretten wird dazu in Zukunft jedes Jahr um ein Jahr heraufgesetzt.

Das Problem: Die neuen Gesetze sollen den Verkauf von E-Zigaretten nicht einschränken. Und das, obwohl die Zuwächse der Quote der E-Zigaretten Raucher zuletzt stärker gestiegen ist, als die Quote der Raucher sank: 8,3 Prozent der Erwachsenen dampfen aktuell in Neuseeland täglich, gegenüber 6,2 Prozent im vergangenen Jahr. Im gleichen Zeitraum sank die Quote der täglichen Tabakraucher von 9,4 auf 8,0 Prozent.

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