Repräsentative ADAC-Umfrage

Nur ein Drittel der Deutschen kennt die 116117

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Gesellschaft
Nur knapp ein Drittel der Deutschen kennt die bundesweit einheitliche Telefonnummer 116117, über die der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar ist. Das zeigt eine repräsentative Befragung des ADAC.

Noch unbekannter ist die Webpräsenz des Bereitschaftsdienstes: www.116117.de kennen nur neun Prozent, die 116117-App nur vier Prozent. Immerhin ist knapp die Hälfte der Anrufer der 116117 mit dem telefonischen Service zufrieden, bemängelt wird jedoch die teilweise zu lange Wartezeit in der Telefon-Hotline.

30 Minuten warten die Patienten im Durchschnitt in der Hotline

Auch beim Besuch der Bereitschaftspraxen selbst wird vor allem die Wartezeit moniert. Im Durchschnitt müssen sich die Patienten dort 30 Minuten gedulden, elf Prozent warten sogar länger als eine Stunde. Der Weg der Besucher dorthin beträgt durchschnittlich knapp zehn Kilometer, in ländlichen Gegenden sind es etwa 14 Kilometer – allerdings dauert die Anfahrt auf dem Land nicht länger als in der Stadt.

Selbst unter den Befragten, die 2022 eine ärztliche Bereitschaftspraxis aufgesucht hatten, gibt ein knappes Viertel an, künftig den Gang in eine Notaufnahme zu erwägen, auch wenn es sich nicht um ein akutes oder gar lebensbedrohliches medizinisches Problem handelt.

Selbst bei Pipifax-Problemen gehen viele noch immer in die Notaufnahme

Der ADAC empfiehlt daher, Patienten besser darüber zu informieren, wann im Krankheitsfall der ärztliche Bereitschaftsdienst und wann die Notaufnahme die richtige Anlaufstelle ist. Mittelfristig sollte eine Patientensteuerungsfunktion der 116117 und der Notrufnummer 112 über integrierte Leitstellen etabliert werden, um eine falsche Zuordnung aufgrund von Unwissenheit auszuschließen. Zudem müsse die telefonische Erreichbarkeit von Bereitschaftspraxen verbessert und die Wartezeiten verkürzt werden, um ein Ausweichen in Notaufnahmen zu vermeiden.

Befragt wurden vom beauftragten Marktforschungsunternehmen komma 1.015 Personen aus der Gesamtbevölkerung sowie 2.000 Patienten, die im vergangenen Jahr eine der rund 800 Bereitschaftspraxen in Deutschland aufgesucht hatten.

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