„Nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen“
Gestern hat die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) ihre Empfehlungen zu Schutzimpfungen von 12- bis 17-Jährigen gegen das COVID-19-Virus veröffentlicht. Bei Kindern und Jugendlichen mit Vorerkrankungen empfiehlt die STIKO eine Impfung mit Comirnaty (BioNTech/Pfizer). Grund ist ein anzunehmendes erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf. Der Einsatz von Comirnaty bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren ohne Vorerkrankungen wird derzeit nicht allgemein empfohlen, ist aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz möglich. Es sollen zwei Impfstoff-Dosen im Abstand von drei bis sechs Wochen gegeben werden.
Zwölf Erkrankungsgruppen
Ausführliche Details dazu samt wissenschaftlicher Begründung hat die STIKO im Epidemiologischen Bulletin (23/2021 vom 10. Juni) veröffentlicht. Darin benennt sie auch die Vorerkrankungen, bei denen die 12- bis 17-Jährigen geimpft werden sollten. Die Empfehlung umfasst insgesamt zwölf Erkrankungsgruppen. Dazu zählen unter anderen Adipositas, Diabetes, Herzinsuffizienz, Herzfehler, chronische Lungenerkrankungen, maligne Tumore und Trisomie 21.
Außerdem empfiehlt die STIKO auch eine Impfung bei Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren, in deren Umfeld sich Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die selbst nicht geimpft werden können oder bei denen der begründete Verdacht auf einen nicht ausreichenden Schutz nach Impfung besteht (zum Beispiel bei Menschen unter immun-suppressiver Therapie).
Zi: Elf Prozent fallen unter die Risikomerkmale
Eine aktuelle Auswertung des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung (Zi) hat gezeigt, dass etwa elf Prozent der Kinder und Jugendlichen, die zwischen 12 und 17 Jahren alt sind, unter mindestens eines der STIKO-Risikomerkmale fallen. Die regionale Spannbreite der spezifischen Impfindikationen reicht von 9,5 Prozent in Baden-Württemberg bis 13,8 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern. Bei gesetzlich Versicherten ergeben sich bundesweit etwa 402.000 Impflinge. 45 Prozent davon sind Kinder und Jugendliche, die unter asthmatischen Erkrankungen leiden. Unter Berücksichtigung der Privatversicherten sind bundesweit etwa 452.000 potenzielle Impflinge betroffen, meldet das Zi dazu.