„Ohne MFA keine Versorgung!“
Die kontinuierliche Unterfinanzierung der ambulanten medizinischen Versorgung führe dazu, dass Praxisinhaber zunehmend Schwierigkeiten haben, MFA adäquat zu vergüten, sodass viele von ihnen von durch staatliche Hilfen bevorzugten Krankenhäusern abgeworben würden. Vor diesem Hintergrund werde es immer schwieriger, für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte Fachkräfte für die Arbeit in den Praxen zu finden.
Das Gehalt ist die wichtigste Stellschraube
Die KVN unterstütze die Forderungen des vmf nach höheren Tarifgehältern. Ohne MFA seien Praxisinhaber vermehrt gezwungen, ihre Praxen für Stunden, Tage oder sogar dauerhaft zu schließen. Die Versorgung könne unter solchen Umständen in der bisherigen Form kaum noch sichergestellt werden, heißt es aus der KVN. Der Verband werde sich mit dem vmf solidarisch zeigen.
Viele seien MFA frustriert, berichtete Hannelore König, Präsidentin des vmf: „Die Bundesregierung ignoriert weiterhin die Leistungen der MFA und hat diese komplett vergessen. Ich wiederhole nachdrücklich die Forderungen nach höheren und kassenseitig auch refinanzierten Tarifgehältern sowie einem Corona-Bonus.“ Angesichts des akuten Fachkräftemangels im Gesundheitswesen, der sich unter den Bedingungen der Pandemie in den vergangenen Jahren verschärfe und bereits jetzt Lücken in der Versorgung zur Folge habe, müsse die Politik die Rahmenbedingungen verbessern, so König weiter. Das MFA-Gehalt sei die wichtigste Stellschraube. Es sei ein Affront, dass die den MFA zustehende – auch materielle – Wertschätzung seitens der Politik noch nicht erfolgt sei, unterstreicht die Präsidentin. Auch deshalb werde der Verband seine Protestaktion am 8. September in Berlin fortsetzen.
Am 8. September will der Verband medizinischer Fachberufe (vmf) die nächste Protestaktion in Berlin durchführen, um der Gesundheitspolitik der Bundesregierung die Rote Karte zu zeigen. Die offizielle Kundgebung findet ab 13 Uhr auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor statt. Ab 12 Uhr sind Gespräche mit Politikern und Bürgern geplant.