Tropeninstitut am LMU Klinikum München

Omikron im Münchner Abwasser nachgewiesen

ck/pm
Gesellschaft
Mit einem Abwasser-Monitoring hat das Tropeninstitut am LMU Klinikum München ab dem 7. Dezember Omikron in Abwasserproben in München nachgewiesen. Die Verbreitung dieser Variante ist größer als angenommen.

Das Münchner Team untersucht seit April 2020 erst ein- und inzwischen zweimal wöchentlich Proben aus der Münchner Kanalisation mittels RT-PCR und Genom-Sequenzierung. Da Infizierte über ihre Ausscheidungen zumindest Fragmente des Coronavirus ausscheiden, lässt sich das Genmaterial von besorgniserregenden Virusvariantenim Abwasser nachweisen.

Omikron in fünf von sechs Proben

In ihren aktuellen Ergebnissen wurden Abwasserproben bis zum 10. Dezember analysiert. Die Proben stammen aus vier Standorten in München und an einer Kläranlage. Die Forschenden stellten Spuren der Coronavirus-Variante Omikron in fünf von sechs Proben fest. Da die Proben rückwirkend analysiert wurden, ließ sich als Zeitraum für das Auftreten von Omikron in der Münchner Bevölkerung die Kalenderwoche 49 feststellen.

„In den Proben konnten wir geringe Mengen an Sequenzen nachweisen, die für die Omikron-Variante als spezifisch gelten", sagte Institutsleiter PD Dr. med. Andreas Wieser. "Dies weist darauf hin, dass die Verbreitung dieser Virusvariante in München schon in der Kalenderwoche 49 größer war als bislang angenommen. Dies unterstreicht den wichtigen Beitrag des Abwasser-Monitorings auf die Beschreibung des Infektionsgeschehens. Hierzu sind nun Folgeuntersuchungen notwendig.“ In den Proben waren die Sequenzen von Stämmen der Delta-Variante (B.1.617.2) weiterhin dominierend.

Das im April 2020 begonnene Abwasser-Monitoring-Projekt in München ist eine der ersten und längsten Untersuchungen zur Nachverfolgung der SARS-CoV-2 RNA Viruslast im Abwasser weltweit und insbesondere in Deutschland. 

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