Analyse der DAK Gesundheit

Omikron sorgt für Arbeitsausfälle wie keine Variante zuvor

LL
Gesellschaft
Über ein Drittel der Beschäftigten war im ersten Halbjahr 2022 mindestens einmal krankgeschrieben, 2021 waren es bis Ende Juni nur ein Viertel – nach den Lockerungen häuften sich die AU aufgrund von Atemwegserkrankungen und COVID-19.

Die aktuelle Analyse der DAK Gesundheit von 2,3 Millionen versicherten Beschäftigten legt offen, dass der Krankenstand für den Zeitraum Januar bis Juni bei 4,4 Prozent und damit 0,7 Prozentpunkte über dem Niveau des ersten Halbjahrs 2021 lag. Die Fehlzeiten erreichten damit einen Stand wie zuletzt vor der Pandemie.

Mit 16,9 Prozent der Krankmeldungen war rund jeder sechste Fehltag durch eine Atemwegserkrankung verursacht. Eine COVID-Erkrankung verursachte 64 Fehltage unter 100 Versicherten. Das sind 6-mal so viele wie im Vorjahreszeitraum.

auf 100 Versicherte  kamen fast sechs Corona-Krankschreibungen

Auf 100 versicherte Beschäftigte der DAK kamen im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 788 Fehltage – 115 Tage mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Konkret ging die Fehltageanzahl wegen Husten und Schnupfen von 48 Tagen je 100 Versicherte im ersten Halbjahr 2021 auf rund 133 Tage hoch.

Parallel zu der schrittweisen Lockerung der Corona-Einschränkungen im März 2022 konnte sich eine ausgeprägte Erkältungs- und Grippewelle entwickeln. Sie wurde von einer hochansteckenden Omikron-Variante begleitet, die so viel Arbeitsausfall in deutschen Unternehmen bewirkt hat wie keine Variante des Coronavirus zuvor.

So lag der Krankenstand im ersten Halbjahr 2022 um 0,7 Prozentpunkte über dem Niveau von 2021. Mehr als ein Drittel der Beschäftigten musste sich bis einschließlich Juni mindestens einmal krankschreiben lassen. Zum Vergleich: 2021 hatte bis zum Ende des ersten Halbjahrs nur ein Viertel mindestens eine Krankschreibung.

In den ersten sechs Monaten kamen auf 100 Versicherte knapp sechs Corona-bedingte Krankschreibungen, die meisten davon im März. Frauen waren viel häufiger wegen Corona krankgeschrieben als Männer. Arbeitnehmerinnen im Alter bis 19 Jahre hatten mit mehr als neun Fällen je 100 Versicherte die meisten Corona-Krankschreibungen. Die wenigsten hatten Männer zwischen 25 und 29 Jahren mit 4,4 Fällen je 100.

Altenpfleger waren am häufigsten krank

Insgesamt waren im ersten Halbjahr Beschäftigte in nichtmedizinischen Gesundheitsberufen wie der Altenpflege am häufigsten krankgeschrieben. Hier lag der Krankenstand bei 5,7 Prozent. Damit waren in diesen Berufen an jedem Tag des ersten Halbjahrs 2022 von 1.000 Beschäftigten 57 krankgeschrieben.

Ebenfalls überdurchschnittlich hoch war mit 5 Prozent der Krankenstand in medizinischen Gesundheitsberufen, wie beim Fachpersonal in Arztpraxen. Den niedrigsten Krankenstand verzeichneten Berufe im Rechnungswesen und in der Unternehmensführung mit jeweils 3,1 Prozent.

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