Infektionsgeschehen in Großbritannien

Omikron-Variante dominiert England

ak
Gesellschaft
In Großbritannien breitet sich Omikron rasant aus. Alle zwei Tage verdoppelt sich die Anzahl an Neuinfektionen. In England und Schottland ist Omikron mittlerweile die dominierende Variante. Nun hat das Robert Koch-Institut (RKI) das Land zum Virusvariantengebiet erklärt.

Omikron habe sich zur dominierenden Variante in England entwickelt und mache mittlerweile 60 Prozent aller Fälle im Land aus, sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid in einem Interview mit Sky News. Allein am Sonntag wurden mehr als 82.000 Neuinfektionen gemeldet, wovon 12.133 Fälle auf die neue Variante zurückzufinden sind. Einen Tag zuvor waren es mehr als 90.000 Neuinfektionen, davon 10.059 neue Omikron-Fälle. Auch in Schottland dominiert Omikron bereits das Infektionsgeschehen.

Bislang setzt die britische Regierung vor allem auf Boostern und Impfungen. Doch Impfen allein könnte nicht ausreichen, um die Omikron-Welle zu brechen. Wissenschaftliche Berater der britischen Regierung gehen davon aus, dass sich künftig jeden Tag Hunderttausende mit Omikron infizieren werden und die Zahl der Krankenhauseinweisungen in die Höhe schnellen dürfte. Ihre Modellierungen deuten darauf hin, dass sich England ohne weitere Maßnahmen auf einen Spitzenwert von mindestens 3.000 Krankenhauseinweisungen pro Tag hinbewegen könnte.  

Mittlerweile sind zwölf Menschen in Großbritannien an der Omikron-Variante gestorben, teilte der stellvertretende britische Premierminister Dominic Raab heute mit. Eine Verschärfung der sozialen Einschränkungen vor Weihnachten schließt die britische Regierung nicht mehr aus.

GroẞBritannien ist wieder Virusvariantengebiet

Angesichts der dramatischen Entwicklung und zum Schutz vor einer schnellen Ausbreitung der Variante hat Deutschland Großbritannien wieder als Corona-Virusvariantengebiet eingestuft. Ab heute gilt für Einreisende eine zweiwöchige Quarantänepflicht – auch für Geimpfte und Genesene. Sie kann nicht durch negative Tests verkürzt werden. Dem RKI zufolge gilt die Einordnung voraussichtlich bis zum 3. Januar 2022. Eine Verlängerung sei möglich. Zuvor gehörten kein europäisches Land in die Kategorie der Virusvariantengebiete.

Neue Erkenntnisse zu Omikron

Neue Erkenntnisse zu Omikron

www.imperial.ac.uk/mrc-global-infectious-disease-analysis/covid-19/report-49-Omicron/ - external-link-new-window

Beispiel Oslo


In Oslo infizierten sich auf einer Weihnachtsfeier Ende November fast 100 Menschen mit dem Coronavirus. 96 Prozent von ihnen waren vollständig geimpft, aber niemand hatte eine Booster-Impfung erhalten. Außerdem haben alle vor Beginn der Feier einen Coronatest gemacht. Der Ausbruch wurde von einem Reiserückkehrer aus Südafrika ausgelöst, der mit Omikron infiziert war und 66 andere Gäste angesteckt hat. Eine

www.eurosurveillance.org/content/10.2807/1560-7917.ES.2021.26.50.2101147 - external-link-new-window

zu diesem Superspreader-Event fand nun heraus, dass Omikron hoch infektiös ist und sich auch Zweifach-Geimpfte anstecken können. "Die vorläufigen Ergebnisse unserer Ausbruchsuntersuchung deuten darauf hin, dass die Omikron-Variante unter vollständig geimpften jungen Erwachsenen und Erwachsenen mittleren Alters hochgradig übertragbar ist", lautet das Fazit der Forscher. Der Virologe Christian Drosten sieht das als Warnhinweis und schlussfolgert auf Twitter: "Sieht mir nicht nach einer milderen Erkrankung aus." 

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