Medizin

Organspenden: Forscher suchen Alternativen

sp/dpa
Nachrichten
Weil Spenderorgane fehlen, suchen Forscher nach Alternativen für schwer kranke Patienten und entwickeln künstliche Organe oder Organsysteme.

Über 12.000 Patienten warten in Deutschland auf ein neues Organ. "Die Medizin muss neue Techniken wie Nanotechnologie, Stammzelltherapie und Gentherapie einsetzen, um Erkrankungen mit Gewebeverlust und Organversagen besser behandeln zu können", sagte der Rostocker Herzchirurg Gustav Steinhoff in Rostock zu Beginn des 39. Kongresses der Europäischen Gesellschaft für künstliche Organe. 

Neue Techniken: Nanotechnologie, Stammzelltherapie und Gentherapie

Bei frühzeitigem Einsatz dieser Behandlungsverfahren könne schon heute die Erholung von Organen positiv beeinflusst werden. So werden das Kunstherz bei Herzversagen oder Blutreinigungsverfahren bei Nieren- und Leberversagen weltweit bei mehreren 100.000 Patienten eingesetzt.

Auf dem Kongress stellte der Rostocker Nierenspezialist Steffen Mitzner eine Art künstliches Organ zur Behandlung von Blutvergiftungen vor, von der in Deutschland jährlich rund 200.000 Patienten betroffen sind. Dazu wird das Blut des Patienten in einem Bioreaktor an einer Membran mit spezialisierten Immunzellen (Granulozyten) vorbeigeleitet. Diese Zellen können Gift- oder andere Schadstoffe aus dem Blut herausfiltern.  

Gleichzeitig werden  Stoffe in das Blut der Patienten abgeben, die ihr  Immunsystem stimulieren sollen. "Erste Ergebnisse zeigen, dass das funktionieren könnte", sagte Mitzner. Bis jetzt seien 20 Patienten behandelt worden. Die Ergebnisse müssten noch in großen Studien bestätigt werden. Er hofft, dass sich diese Methode bis zum Jahr 2015 regulär in den Kliniken etabliert.

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