PAR-Behandlung reduziert wiederholtes Auftreten von Vorhofflimmern
Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung – etwa 1,5 bis 2 Millionen Menschen sind hierzulande nach Informationen der Deutschen Herzstiftung davon betroffen. Ein japanisches Forschungsteam hat nun für 288 Patienten mit Vorhofflimmern untersucht, welchen Einfluss eine unterstützende Parodontitisbehandlung auf das Risiko eines erneuten Auftretens hat. Alle Patienten unterzogen sich der Bestimmung der Entzündungsfläche (Periodontal Inflamed Surface Area, kurz PISA, ausgedrückt in Quadratmillimeter) sowie einer Katheterablation, bei der das für die Herzrhythmusstörung verantwortliche Gewebe verödet wird. 97 von ihnen erhielten zusätzlich eine Parodontitisbehandlung (Sub- und Supragingivales Debridement mit Ultraschall und Gracey-Kürette).
Ergebnisse: Während der Nachbeobachtungszeit von 251 bis 765 Tagen kam es bei 70 Patienten (24 Prozent) zu Rezidiven. Patienten mit Rezidiven zeigten höhere PISA-Werte (456,8±403,5 versus 277,7±259,0 Quadratmillimeter) als Patienten ohne Rezidiv. Von den Patienten mit einem hohen PISA (definiert als >615 Quadratmillimeter) zeigten diejenigen, die sich einer Parodontitisbehandlung unterzogen, signifikant weniger Rezidive. Die bereinigte Hazard Ratio betrug 0,393 (Konfidenzintervall 95 Prozent, Spreizung 0,215 bis 7,19).
Fazit des Autorenteams: Parodontitis kann als veränderbarer Risikofaktor für Vorhofflimmern betrachtet werden. Eine regelmäßige Behandlung reduziere das Rezidivrisiko, insbesondere bei Patienten mit starker Parodontitis.
Shunsuke Miyauchi et al., Periodontal Treatment During the Blanking Period Improves the Outcome of Atrial Fibrillation Ablation, Journal of the American Heart Association. published 10 Apr 2024; 13:e033740, https://doi.org/10.1161/JAHA.123.033740