Parodontitis verändert Blutwerte
Ziel dieser Studie war, neue entzündungsbedingte Proteine zu identifizieren, die mit Parodontitis in Zusammenhang stehen. Dafür analysierten die Forschenden innerhalb der sogenannten PerioGene North-Studie die Blutwerte von 478 Patienten mit schwerer Parodontitis und 509 parodontal gesunden Kontrollpersonen.
Wunden heilen bei Parodontitis langsamer
Erkennbar war in den Parodontitis-Fällen ein deutlich anderes Serumproteinprofil. Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass schwere Parodontitis mit einem stark reduzierten Spiegel des Proteins EGF (epidermaler Wachstumsfaktor) einhergeht, welches für die Wundheilung entscheidend ist. Auch die Konzentration des Proteins OLR-1, das mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang steht, war bei Personen mit schwerer Parodontitis im Vergleich zu gesunden Personen viel niedriger.
Hinweise deuten dabei zunehmend auf eine systemische Ausbreitung von Bakterien, mikrobiellen Produkten und Entzündungsmediatoren durch das geschädigte Epithel hin, das die Zahntasche abgrenzt.
„Indem wir die Blutbiomarker identifizieren, die für die Entwicklung einer schweren Parodontitis entscheidend sind, können wir Medikamente entwickeln, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen“, sagt Studienleiterin Prof. Pernilla Lundberg.
Den Wissenschaftlern zufolge ebnen die Erkenntnisse den Weg für die Erforschung von Biomarkern für Parodontitis und den zugrunde liegenden Ursachen der Krankheit. Etwa jeder zehnte Schwede ist von schwerer Parodontitis betroffen.
Wänman M, Betnér S, Esberg A, et al. The PerioGene North Study Uncovers Serum Proteins Related to Periodontitis. Journal of Dental Research. 2024;103(10):999-1007. doi:10.1177/00220345241263320