Petition: „Die Lage an Schulen ist unerträglich“
Für die Schülerinnen und Schüler an Deutschlands Schulen ist die Belastungsgrenze in der jetzt fünften Coronawelle erreicht. In einer Petition #WirWerdenLaut fordern über hundert Schülervertretungen mit Nachdruck einen besseren Infektionsschutz an den Schulen. Und machen ihrem Unmut gegenüber der Politik Luft: „Forderungen wie die flächendeckende Ausstattung mit Luftfiltern, die Aussetzung der Präsenzpflicht und der angemessene Ausbau digitaler Lern- und Lehrmittel an Schulen wurden und werden wiederholt zu großen Teilen ignoriert und bisherige Lösungsansätze und Förderprogramme waren nicht ausreichend”, schreiben sie auf der Petitionsplattform change.org und fordern bundesweit dazu auf, dort weitere Unterschriften zu leiten.
„Wir müssen davon ausgehen, dass diese fünfte Welle nicht die letzte sein wird”, betonen sie. Dennoch fehle weiterhin ein klares politisches Signal, dass für den Herbst 2022 und die Zeit danach Vorbereitungen getroffen werden. Anfängliche Kommunikationsfehler der Corona-Politik der Jahre 2020 und 2021 würden wiederholt, wenn nicht gar übertroffen.
Luftfilter weit oben im Forderungskatalog
Die Schülerinnen und Schüler haben einen Katalog an Forderungen zusammengestellt. Dazu gehören Luftfilter für Klassen-, Fach- und Sanitärräume in allen Schulen, kostenlose FFP2-Masken, eine Reduktion der Größe von Lerngruppen, mehr Angebote für die Notbetreuung und angemessene Quarantänemaßnahmen zur Vorbeugung von weiteren Infektionen. Weiterhin fordern sie PCR-Pooltestungen sowie hochwertige Schnelltests an allen Schulen und eine Bildungspflicht statt Präsenzpflicht. Ferner gehört für sie eine Aufstockung des pädagogischen und schulpsychologischen Personals und eine Entlastung und einen Ausgleich für Abschlussjahrgänge dazu.
Die Petition wird von zahlreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterstützt. Sie ist gerichtet an die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die Präsidentin der Kultusministerkonferenz Karin Prien (CDU) und an die Regierungspräsidien der Länder. Mit Stand heute sind seit dem gestrigen Start der Petition bereits über 67.000 Unterschriften geleistet worden.