Ehrung in Berlin

Philipp-Pfaff-Preis 2023 geht an Dr. Peter Nachtweh

Susanne Theisen
Gesellschaft
Für sein jahrzehntelanges soziales Engagement erhielt der Berliner Zahnarzt Dr. Peter Nachtweh den Ehrenpreis der Zahnärztekammer Berlin.

„Es ist ein ganz pragmatisches Engagement, das Peter Nachtweh auszeichnet: Ärmel hochkrempeln und dort helfen, wo akut Hilfe gebraucht wird“, sagte Dr. Karsten Heegewaldt, Präsident der Zahnärztekammer (ZÄK) Berlin, in seiner Laudatio für den Preisträger am 18. Oktober 2023 im Harnack-Haus der Max-Planck-Gesellschaft. Den Philipp-Pfaff-Preis verleiht die ZÄK Berlin jedes Jahr an Persönlichkeiten oder Organisationen, die sich in herausragender Weise um den zahnärztlichen Berufsstand verdient gemacht haben. In diesem Jahr fiel das einstimmige Votum des Vorstands der ZÄK Berlin auf Peter Nachtweh.

Barbara Plaster, Vizepräsidentin der ZÄK Berlin, hob in ihrer Begrüßungsansprache hervor, dass es zwischen dem Namensgeber des Preises, Philipp Pfaff – Hofzahnarzt unter Friedrich II. –, und Peter Nachtweh durchaus Parallelen gäbe: „Pfaff genoss großes Ansehen in der Bevölkerung vor allem auch durch sein starkes soziales Engagement und seine kostenlose Behandlung sozial Benachteiligter." Damit sei er der genau richtige Namensgeber für den diesjährigen Preisträger.

Die Schwächsten im Blick

Der 79-jährige Nachtweh kann auf eine lange Liste ehrenamtlicher Tätigkeiten zurückblicken: Er war Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Berlin zur Verhütung von Zahnerkrankungen (LAG Berlin), setzte sich 2015 bis 2016 für die zahnmedizinische Versorgung geflüchteter Menschen ein und ist bis heute ehrenamtlicher Leiter des Projekts „Gesunder Mund“, das die Stärkung der Mundgesundheit von Menschen mit geistigen oder anderen Einschränkungen zum Ziel hat. Zudem ist er im Mundgesundheitsprogramm „Special Smiles“ der Special Olympics aktiv.

„Nachtweh behandelte in seiner Praxis in Charlottenburg darüber hinaus Obdachlose kostenlos, ohne viel Aufhebens darum zu machen. Im Auftrag der Dentists for Africa war er 2006 in Kenia unterwegs“, führte Heegewaldt weiter aus. „All diese Beispiele ehrenamtlichen Engagements zeigen uns: Eine Gesellschaft darf ihre schwächsten Glieder nicht aus dem Blick verlieren. In diesem Sinne handelt Peter Nachtweh.“ Heegewaldt teilte auch eine persönliche Anekdote, die er mit dem Preisträger verbindet: „Peter Nachtweh hat mir den ersten Zahn gegeben, an dem ich als Student endodontisch gearbeitet habe.“ Und er habe ihn in vielen Gesprächen für die Berufspolitik begeistert.

„Allein ist man im Grunde nichts“

„Ich bedanke mich bei den Kollegen, die mich inspiriert und meine Ideen mitgetragen haben“, sagte der Preisträger in seiner Dankesrede. „Allein ist man im Grunde nichts.“ Er erinnerte sich an die Anfänge seines Engagements vor knapp 50 Jahren, unter anderem daran, wie er den Zahnputzbrunnen der LAG früher selbst aufgebaut habe.

Besonders hob er sein Engagement für Menschen mit Einschränkungen hervor: „Im Kontakt mit diesen Menschen geht einem das Herz auf. Es ist anstrengend, macht aber unheimlich viel Freude.“

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