Praxisgründung - so teuer wie nie zuvor

ck/pm
Praxis
Ein Zahnarzt, der 2011 im Westen eine Praxis gründete, musste im Schnitt mit einem Finanzierungsvolumen von 429.000 Euro rechnen - so viel wie nie zuvor. Dies zeigt der InvestMonitor Zahnarztpraxis des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ).

Im Vergleich zu 2010 sind die Existenzgründungskosten damit um etwa sieben Prozent nach oben geklettert. Dennoch wagen bundesweit weiterhin viele Zahnärzte den Schritt in die Selbstständigkeit.

Demgegenüber sanken die Kosten für die Übernahme einer Einzelpraxis im Westen um drei Prozent auf 299.000 Euro. Zahnärzte in den neuen Bundesländern mussten für eine Übernahme 198.000 Euro investieren - sieben Prozent mehr als im Vorjahr.

Politische und wirtschaftliche Freiräume sind unverzichtbar

"Im Vergleich zu anderen Facharztgruppen haben Zahnärzte auf dem Weg in die Selbstständigkeit sehr hohe Investitionskosten", kommentierte der KZBV-Vorsitzende Dr. Jürgen Fedderwitz die Zahlen. "Damit sich dieses finanzielle Wagnis auszahlt, sind wir Zahnärzte als Freiberufler auf wirtschaftliche Unabhängigkeit sowie unternehmerische Freiräume und Planungssicherheit angewiesen.“

Bei solch hohen Investitionen in die eigene Praxis kommt der Standortwahl eine große Bedeutung zu. Im Westen entschied sich je ein Viertel der Existenzgründer für Großstädte oder eine Praxis auf dem Land. Insgesamt 20 Prozent wählten eine mittelgroße Stadt und 30 Prozent eine Kleinstadt.

Für eine sichere wohnortnahe und hochwertige Versorgung

Im Osten ließen sich 42 Prozent in einer mittelgroßen Stadt nieder, 26 beziehungsweise 27 Prozent gingen in die Kleinstadt oder aufs Land und fünf Prozent wählten die Großstadt. Fedderwitz: "Wir Zahnärzte sind nach wie vor bundesweit gut aufgestellt und sichern wohnortnah eine qualitativ hochwertige Versorgung. Patienten haben die freie Zahnarztwahl. Dies muss so bleiben, denn nur in einem freiheitlichen Gesundheitswesen ist ein partnerschaftliches Verhältnis von Patient und Zahnarzt gewährleistet. Die richtigen politischen Rahmenbedingungen sind daher für uns auch zukünftig unverzichtbar.“

Im InvestMonitor Zahnarztpraxis analysiert das IDZ gemeinsam mit der Deutschen Apotheker- und Ärztebank bereits seit 1984 die für die zahnärztliche Niederlassung notwendigen Investitionen. Die Studie zum zahnärztlichen Investitionsverhalten kann kostenlos beim IDZ angefordert werden und steht als Download unterwww.idz-koeln.debereit. Träger des IDZ sind die KZBV und die Bundeszahnärztekammer.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.