Positionspapier des BKK Dachverbands

Primärversorgungszentren sollen neuer Standard werden

pr
Regionale Vernetzung, mehr Kooperationen und mehr qualifizierte Pflegekräfte – der BKK Dachverband plädiert dafür, bestehende medizinische Strukturen durch Primärversorgungszentren weiterzuentwickeln.

Neue niedrigschwellige Ansätze seien notwendig, um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung dauerhaft und flächendeckend zu sichern, heißt es in einem aktuellen Positionspapier des BKK Dachverbandes. Augenfällig seien Verschiebungen im Morbiditätsspektrum und ein zunehmender Hausarztmangel, was sich vor allem in sozial benachteiligten Räumen und strukturschwachen Gebieten auf die Versorgung auswirke.

Deshalb plädiert der Verband dafür, bestehende medizinische Strukturen wie die Hausärztliche Versorgung (HzV) und MVZ zu Primärversorgungszentren (PVZ) auszubauen. Dabei setzt der Verband verstärkt auf Kooperationen und eine „sinnvolle und integrative“ Weiterentwicklung. PVZ sollten vor allem in Bezirken entstehen, die einen unbesetzten Kassenarztsitz für Allgemeinmedizin aufweisen, so der Verband.

Primärversorgungszentren versus Gesundheitskioske

Mit Blick auf den Entwurf zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG), der Gesundheitskioske vorsieht, spricht sich der Verband ausdrücklich gegen die Errichtung von Parallelstrukturen aus. Wichtig sei eine regionale Vernetzung, basierend auf bevölkerungsbezogene Versorgungsbedarfe. So sollten in den PVZ Angehörige unterschiedlicher Gesundheitsberufe unter einem Dach zusammenarbeiten. Patienten werde so eine gute und schnelle Betreuung geboten. Unverzichtbar für den Aufbau der neuen Versorgungsstrukturen sei dabei die akademische Qualifizierung von Pflegefachkräften, wie etwa Community Health Nurses oder Physician Assistants, die in Zukunft auch heilkundliche Aufgaben ausüben sollten, heißt es in dem Papier.

Zwecks Vernetzung mit lokal agierenden Akteuren sollten niedergelassene Fachärzte und Pflegestützpunkte, aber auch der Öffentliche Gesundheitsdienst, die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen und ambulante Krebsberatungsstellen eingebunden werden. Wichtige Kooperationspartner vor Ort seien auch die Krankenkassen. Ihnen und ihren Verbänden solle die Möglichkeit eröffnet werden, selbst PVZ zu gründen.

„Wichtige Kooperationspartner vor Ort sind auch die Krankenkassen. Ihnen und ihren Verbänden soll die Möglichkeit eröffnet werden, selbst PVZ zu gründen,“ sagt Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes.

Primärversorgungszentren gibt es beispielsweise bereits in Baden-Württemberg. So sind dort im letzten Jahr zehn PVZ an den Start gegangen und werden erprobt. Gefördert werden sie vom dortigen Gesundheitsministerium für Soziales.

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