SARS-CoV-2-Neuinfektionen: Frühindikator als Navigationshilfe
Jegliche Lockerungsmaßnahmen sollten eng mit den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Daten zur Coronalage abgestimmt werden, um einen plötzlichen Wiederanstieg der Infektionen mit SARS-CoV-2 zu vermeiden, fordert das Zi.
Der vom Zi vorgestellte Frühindikator soll dabei helfen, die Infektionslage einzuschätzen und auf dieser Erkenntnislage zu handeln. Auf dieser Basis könnten so zielgerichtete Maßnahmen ermittelt und regional abgestimmt werden. Dafür liefert das Zi die Daten, die es vom Robert Koch-Institut bezieht und unter Einbezug der Erkenntnisse internationaler Studien errechnet. Dabei rät das Zi dazu, die effektive Vorwarnzeit jeden Tag neu mit den vorliegenden Fallzahlen zu errechnen.
Je höher der Wert R, desto kürzer die Zeit
Die Orientierungshilfe soll maßgeblich dazu bei tragen, dass weiterhin die Versorgungskapazitäten im Gesundheitswesen für COVID-19-Patienten im aktuell bestimmten Maß verfügbar bleiben. Berechnet werden die Belastungsgrenzen der stationären und der vertragsärztlichen Versorgung sowie Reproduktionszahl und Vorwarnzeit, jener geschätzten Zeit, die sich ebenfalls auf die Zahl der Reproduktion und der Neuinfektionen bezieht. Das fiktive Modell lässt sich entsprechend modifizieren (zum Beispiel „Was wäre, wenn R auf 1,3 gestiegen wäre?“). Je höher der Wert R, desto kürzer die Zeit, bis die Kapazitäten erschöpft sind.
Diese drei Informationen sind notwendig, um die Frage zu beantworten, bei wie viel Neuinfektionen pro Tag die Belastungsgrenze erreicht ist:
Diese drei Informationen sind notwendig, um die Frage zu beantworten, bei wie viel Neuinfektionen pro Tag die Belastungsgrenze erreicht ist:
Wie hoch ist der Anteil der Infizierten, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen?
Wie lange werden diese intensivmedizinisch versorgt?
Welche intensivmedizinischen Kapazitäten sind in Deutschland vorhanden?