COVID-19 und orales Mikrobiom

Bei milden Symptomen widerstandsfähig

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Zahnmedizin
Unterschiede im Mikrobiom haben keinen Einfluss auf das SARS-CoV-2-Infektionsrisiko. Bei milden COVID-Verläufen zeigte sich das orale Mikrobiom stabil, bei schweren kam es zu einer Abnahme der Alpha-Diversität.

Die Forschenden der Rutgers University in New Jersey wollten mit ihrer Studie zwei Fragen beantworten: Können Variationen im oralen Mikrobiom die Anfälligkeit für eine SARS-CoV-2 Infektion beeinflussen? Hat SARS-CoV-2 Auswirkungen auf das orale Mikrobiom und können größere Veränderungen des Mikrobioms eine lange Corona-Erkrankung voraussagen?

Dafür entnahmen sie den Mitarbeitenden der Universität ab Beginn der Pandemie 2020 für eine Dauer von sechs Monaten regelmäßig Speichelproben. Zu diesem Zeitpunkt war noch kein Impfstoff verfügbar. Insgesamt infizierten sich in diesem Zeitraum 81 Personen mit SARS-CoV-2. Darüber hinaus wurden 57 Angestellte ausgewählt, bei denen keine Infektion nachgewiesen werden konnte. Aus beiden ergab sich eine Gesamtanzahl von 748 Speichelproben.

Das Mikrobiom bleibt stabil

Die Ergebnisse zeigen, dass es keine signifikanten Unterschiede im oralen Mikrobiom von Corona-Erkrankten im Vergleich zu Gesunden gab. Es gab also keine Hinweise darauf, dass eine bestimmte Art von Bakterien – oder eine bestimmte Kombination von Bakterientypen – Schutz vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 bietet. Auch bei denjenigen, die leicht bis mittelschwer erkrankt waren, konnten kaum Veränderungen im oralen Mikrobiom festgestellt werden: Das Mikrobiom blieb in seiner Zusammensetzung „stabil“.

Bei Personen mit schweren Symptomen wurde jedoch kurz nach der Infektion eine signifikante Verringerung der Alpha-Diversität des Mikrobioms festgestellt, den Wissenschaftlern zufolge „ein Effekt, der früh nach der Infektion seinen Höhepunkt erreichte und in späteren Proben auf den Ausgangswert zurückging".

Größere Ereignisse wie schwere Erkrankungen und Behandlungen sind demnach nach erforderlich, um das orale Mikrobiom zu verändern. Da COVID-19 in vielen Fällen leicht verläuft, ist bei milden Symptomen eher nicht mit einer Mikrobiom-Veränderung zu rechnen. Den Forschenden zufolge lag in der Gruppe der Personen mit einem schweren Krankheitsverlauf auch ein höherer Gebrauch von Antibiotika vor, was die Ergebnisse beeinflusst haben könnte.

Bei längerer Krankheitsdauer sind die Veränderungen uneinheitlich

Sie stellten außerdem signifikante Unterschiede beim Vergleich von Personen fest, die weniger als 30 Tage an Symptomen litten, mit solchen, die mehr als 60 Tage krank waren. So veränderte sich das orale Mikrobiom von Personen mit kürzerer Erkrankungsdauer während der Infektion auf einheitliche Weise, während es sich bei denjenigen mit langen Krankheitsverläufen auf viele verschiedene Arten wandelte.

„Die signifikant geringere Alpha-Diversität zu Beginn der Infektion bei Personen mit kurzer Krankheitsdauer deutet ebenfalls auf eine potenziell adaptive Reaktion des Mikrobioms auf die Infektion hin, die eine frühere Genesung begünstigen könnte“, ergänzen Armstrong und ihre Kollegen [2023].

Schweregrad und Dauer der Symptome sind somit wichtige Faktoren für Veränderungen des oralen Mikrobioms.

Armstrong AJS, Horton DB, Andrews T et al. Saliva microbiome in relation to SARS-CoV-2 infection in a prospective cohort of healthy US adults. EBioMedicine. 2023 Aug;94:104731. doi: 10.1016/j.ebiom.2023.104731. Epub 2023 Jul 22. PMID: 37487417; PMCID: PMC10382861.

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