Schlechte Belüftung ermöglichte Superspreader-Ereignis
Forschende hatten alle bekannten Gäste 51 Tage nach der Veranstaltung gebeten, Blutproben und Rachenabstriche abzugeben und einen Fragebogen zu beantworten. Es wurden metrische Raumkoordinaten für alle Tische, Sitze und Belüftungspunkte bewertet und anschließend die Infektionsraten bei allen 411 Teilnehmern und das Infektionsrisiko in Bezug auf verschiedene Faktoren wie Alter, Alkoholkonsum und Position zum Belüftungssystem analysiert. Auf der Veranstaltung hatten sich 46 Prozent (n=186/404) infiziert.
(Rauch-)Pausen im Freien reduzierten Infektionsrisiko
Ergebnisse: Es zeigte sich, dass die räumliche Verteilung der infizierten Teilnehmer mit der Nähe zum Belüftungssystem verbunden war. Dabei war das Ansteckungsrisiko stark altersabhängig, wobei Kinder und junge Erwachsene (Alter: 18 bis 25 Jahre) ein geringeres Ansteckungsrisiko hatten als ältere Teilnehmer, was zu einem durchschnittlichen Ansteckungsrisikoanstieg von 28 Prozent pro 10 Jahre Altersunterschied führte.
Verhaltensunterschiede wirkten sich ebenfalls auf das Infektionsrisiko aus. Dazu gehörten längere Zeiten im Freien oder Rauchen, das ebenfalls im Freien erfolgte. Dabei reduzierten sich die Infektionswahrscheinlichkeiten der Teilnehmenden auf 55 bzw. 32 Prozent.
Interpretation: Die Ergebnisse unterstreichen nach Ansicht der Autoren die Bedeutung einer angemessenen Raumlüftung für zukünftige Veranstaltungen. Außerdem weise die geringere Anfälligkeit für Kinder und junge Erwachsene auf ihre begrenzte Beteiligung an Superspreading-Ereignissen hin.
Beim Karneval 2021/22gilt die „3-G-Plus-Regel”
Beim
Karneval 2021/22gilt die „3-G-Plus-Regel”
Lukas Wessendorf et al. „Analysis of the Dynamics, Outcome, and Prerequisites of the first German SARS-CoV-2 Superspreading Event, medRxiv 2021.09.01.21262540; doi:https://doi.org/10.1101/2021.09.01.21262540